Haupteingang

Über uns, Neues, Impressum, E-Mail

Wohnmobil-Erfahrungen

Burow, CS, BavariaCamp

Reiseberichte

Von Skandinavien bis Mauretanien

Nordspanien und Portugal

Städte, Strände, Berge, Wein und mehr

Auf Facebook folgen

Von Vigo über die Serra de Barbanza an die Ria de Noia - Umweltkatastrophe, Erkältung, Regen, Sturm

Teil 21 von 24: Reise mit dem Wohnmobil durch Spanien und Portugal im Herbst/ Winter 2023/2024

Dies ist nicht der schönste Teil unserer Reise. An der Westküste Galiciens zwischen Vigo und Noia werden wir Zeugen einer Umweltkatastrophe mit unabsehbaren Folgen und liegen einige Tage flach mit Erkältungen bei Regen und Sturm. Einige schöne Bilder von Bergen und Meer gibt es aber auch.

09./10.01. Praia das Cristais de Silleiro - A Cova da Santa / Herville 26 km - Tag 91

Dienstagnachmittag treffen wir uns mit Volker im gemütlichen Restaurant A Cova da Santa in Herville. Hier hat es uns vor zwei Jahren bei leckerem Essen so gut gefallen, hier wollen wir gerne wieder hin.



Als Tagesmenü gibt es diesmal Cozido Galego, "alles vom Schwein", ein Hühnerbein, Kartoffeln und Grelos ( Steckrübenblätter) - ein typisch galicisches Gericht.



10./11.01. A Cova da Santa / Herville - O Grove 155 km - Tag 92

Ein Tag zum Vergessen!

Nach den schönen Tagen mit Volker folgt ein richtig übler Tag! Wir wollen auf den Miradoiro de Monte Faro mit Blick auf die Rias von Vigo und Pontevedra und dort zwei Tage bleiben. Nach der Beschreibung in Park4Night und den Street-View-Bildern ist die Zufahrt zwar ziemlich schlecht aber sollte zu schaffen sein. Nach den Regenmassen der letzten Monate ist es eine Geröllpiste geworden -– keine Chance. Ein Stück im Rückwärtsgang runter und mit mehrmals vor und zurück im Geröll wenden.

Ausnahmsweise habe ich vorher nicht weiteren Übernachtungsplätze gecheckt. Aber wir kennen von unseren Galicienreise einige, bei Donón und am Praia de Nerga. Also hin! Zufahrtsverbot für Wohnmobile ab Donón, Parkverbot von 23 bis 8 Uhr am Praia de Nerga.

Unsere Stimmung ist auf dem Tiefpunkt und wird nicht besser als wir dank Park4Night erfahren, dass an all unseren Lieblingsplätzen auf O Grove inzwischen ein Übernachtungsverbot besteht.


Wir fahren zu einem der wenigen noch legalen Plätze auf O Grove. Ich bin völlig platt, mache einige Alibifotos und falle in Tiefschlaf.

Nach Mitternacht werde ich wach, Nasen- und Mundschleimhaut brennen, Zähne und Kiefer tun weh. Nicht die Fahrt hat mich geplättet sondern eine Erkältung.




Die Muschelzuchtanlagen in der Ria



Ein interessantes "Gartenhaus" auf O Grove am Wegesrand.


Bei der Abfahrt von O Grove werfen wir noch einen Blick auf die Wellen vor dem Traumstrand Lanzada.



Lanzada wird auch in diesem von Google übersetzten Artikel erwähnt, in dem das Problem der Wohnmobilmassen im Sommer beschrieben wird:


11./12.01. O Grove - Serra da Barbanza - Xuño 107 km - Tag 93

Wegen Erkältung und angekündigten Regentagen fallen die geplanten Besuche von Pazo de Lourizán, Pontevedra, Combarro und Pazo de Rubianes aus.


Wir umrunden die Ria de Arousa und fahren auf die Serra de Barbanza. Hier waren wir seit vielen Jahren nicht mehr und wollen mal wieder die Aussicht auf die Rias genießen.

Unser Wendepunkt ist eine Tränke für die wilden Pferde der Barbanza ( wir sehen leider keine ) auf knapp 500 m Höhe. 6 Grad und ein kräftiger Ostwind laden nicht zu einem längeren Aufenthalt ein, Gabys Körperhaltung zeigt es :-)


Wir fahren zu einem tiefer gelegenen Aussichtspunkt über A Pobra do Caramiñal. Hier schüttelt der Wind zwar auch unseren Campingbus, aber ab nachmittags soll er nachlassen. Das tut er auch, wie angekündigt wird es fast windstill.

Der Platz ist ideal, um die Lichter der Orte unter uns bei Dunkelheit zu sehen und zu fotografieren, das Stativ liegt bereit für die Kamera.







Kurz vor Sonnenuntergang mache ich das letzte Foto.

Entgegen der Wetterprognose werden wir nach Sonnenuntergang von kräftigen Böen durchgeschüttelt. Da stellen wir uns nicht zum Fotografieren in den Wind sondern suchen einen ruhigen Platz zum Schlafen und fahren zum Praia das Furmas an die Küste.


Erst als es hell wird, erkennen wir, wohin uns die abendliche sturmbedingte Flucht vom Berg geführt hat. Das wäre ein traumhafter Platz mit Aussicht am Strand von Xuño, um die Erkältungen auszusitzen. Aber mit den Hinterreifen stehen wir schon in einem kleinen Bach auf dem schiefen Schotterplatz und für die nächsten Tage werden sintflutartige Regenmassen angekündigt. Die kommen zwar nicht, aber das wissen wir natürlich erst hinterher.



Vor der Weiterfahrt sehen wir am Strand wieder Pelletsammler, mehr über die Umweltkatastrophe weiter unten.


12. bis 16.01. Xuño - Praia das Seiras / Queiruga 8 km - Tag 94 bis 97

Unser Zielplatz an den Stränden von Queiruga ist zwar nicht ganz so schön, mit ebenem asphaltiertem Untergrund aber wesentlich besser für einen mehrtägigen Aufenthalt bei Regen geeignet.

Die Strände sind bei der am Freitag noch scheinenden Sonne wunderschön.







Gaby ist noch fit genug, um eine Strandwanderung zur Kapelle "Virxe do Carme" zu machen.





Umweltkatastrophe an Galiciens Küste

Heute muss ich über ein sehr unerfreuliches Ereignis berichten, das direkt vor unseren Augen stattfindet. Seit Tagen sehen wir an den Stränden Menschen, die den Sand sieben und irgendwas in Eimern, Wannen und Kunststofftaschen wegtragen. Was ist hier los?

"Im Dezember stürzte vor Portugal ein Container ins Meer - jetzt spült das Wasser Unmengen an Plastikkügelchen an die Küsten Galiciens und Asturiens. Der Kunststoff könnte nun auch in die menschliche Nahrungskette gelangen."

"Die ökologischen Folgen für die Region sind noch nicht abzusehen. Es wird befürchtet, dass Fische, Meerestiere und Vögel die Kügelchen mit Nahrung verwechseln und sie zum Beispiel für kleine Eier halten. Durch die Tiere könnten die Plastikkügelchen auch in die menschliche Nahrungskette gelangen."

Hier der vollständige Artikel zu dem Thema:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/millionen-kuegelchen-aus-kunststoff-an-spanischen-straenden-19436217.html


Samstagmorgen um elf ist der bisher leere Platz am Praia das Seiras fast komplett vollgeparkt. Im strömenden Regen stehen etwa 25 Menschen zusammen, jemand erklärt einige Minuten etwas, dann bekommen alle gelbe Westen und ziehen mit Schaufeln, Sieben und Gefäßen an den Strand.

Ich mache zwei Fotos mit dem Smartphone durch das nasse Fenster.



Gaby folgt der Gruppe an den Strand und sieht, dass hier auch ein Fernsehteam im Einsatz ist.





Links das Fernsehteam beim Interview, von Gaby fotografiert, ...


... hier ein Screenshot der Nachrichtensendung von TV Galicia.


Nachmittags schauen wir uns das Telexornal von TV Galicia an. Hier kommt ein Bericht über die Kunststoffpellets und die Sammelaktion an Galiciens Stränden, unter anderem mit Szenen von unserem Strand vom Vormittag, siehe Screenshots.

"Sie werden das von der galicischen Regierung genehmigte Sammelprotokoll umsetzen." Google Übersetzer


MEHR ALS 12 BOOTE UND ZWEI HUBSCHRAUBER

300 Betreiber arbeiten an 54 Stränden in 35 Gemeinden, um Pellets zu beseitigen.



Man sieht, was für eine mühsame Arbeit das ist. Wie lange muss das so weitergehen? Mit jeder Flut spült das Meer wieder neue Pellets an den Strand. Inzwischen haben sie auch die Küsten Asturiens und Kantabriens erreicht.


Der Xunta-Agent ( Google-Übersetzer, gemeint ist wohl die Organisation der galicischen Regierung ) sammelte umgerechnet 80 Säcke lose Pellets.


16. bis 18.01. Praia das Seiras / Queiruga - Abelleira 44 km - Tag 98 bis 99

Ab Samstag herrscht Dauergrau mit gelegentlichem Regen. Jetzt bewährt sich mal wieder unsere Lithiumbatterie. Dank sparsamem Verbrauch ist sie bei der Abfahrt am Dienstagmorgen noch zu 69 % geladen. Wir könnten also noch einige Tage bleiben, brauchen aber dringend Wasser.

So fahren wir notgedrungen weiter, obwohl sich gerade jetzt bei Gaby die Erkältung mit allen Symptomen zeigt.

Für die beiden Tage gibt es eine Sturmwarnung mit Böen bis 80 km/h aus Südwest. Wir brauchen also einen Platz, der uns in der Richtung Windschutz bietet. Das ist an der galicischen Westküste nicht so leicht, wenn man trotzdem möglichst Sicht auf Wasser statt Häuser haben möchte.

Ich prüfe mehrere Plätze in Park4Night mit Hilfe der Sat.-Bilder und Street View, bis ich in Abelleira bei Muros fündig werde. Ein Haus und ein Hang mit weiteren Häusern im Südwesten liegen genau richtig. Wir hören den Sturm in den Bäumen, aber an unserem Campingbus braust nichts.






Allerdings drückt der Sturm das Wasser mit Macht in die Ria. Es steigend rasend schnell und viel höher als normal. Wir beobachten das bis eine halbe Stunde nach dem Hochwasser. Etwa 30 cm unter dem Niveau des Parkplatzes ist der Höchststand erreicht, wir können bleiben! Die Fotos habe ich nicht beim Höchststand gemacht, da war es zu dunkel.








Vom Sturm hin und her geschüttelt werden ist nicht sehr schlaffördernd. Deshalb versuchen wir immer die Prognosen für Windstärke und Windrichtung bei unserer Stellplatzwahl zu berücksichtigen.

Leider kann man sich auf keine Vorhersage wirklich verlassen. Deshalb vergleichen wir bei kritischen Wetterlagen immer drei Apps, siehe Screenshots.

Unsere Standard-App von wetteronline.de


Die norwegische yr.no, sie ist in der Standortbestimmung meistens genauer als wetteronline und das macht am Meer und in den Bergen oft einen gewaltigen Unterschied.

.


Die Animationen von windy.com, die im Stundenrhythmus die Bewegung von Wolken, Schnee-, Regen- und Gewitterfronten, Windrichtung und -stärke zeigen

.


So vermeiden wir es fast immer, im Sturm zu stehen.


Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


Auf Facebook berichten wir während unserer Reisen fast täglich "live" mit Fotos und Angabe des Standorts. Bei Interesse bitte auf meiner Facebookseite auf "abonnieren" klicken.

Auf Facebook folgen

E-Mail