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Mit dem Wohnmobil durchs Tal des Río Sil aus dem Gebirge in den Pilgerort Villafranca del Bierzo am Jakobsweg

Teil 3 von 24: Reise mit dem Wohnmobil durch Spanien und Portugal im Herbst/ Winter 2023/2024

Durch das tief eingeschnittene Tal des Río Sil fahren wir aus dem Gebirge ins Weinbaugebiet Bierzo. Wir besuchen einen Lost-Place-Bahnhof mit 79 "verlorenen" Bahnwaggons. Vier regenreiche Tage verbringen wir im Pilgerort Villafranca del Bierzo am Jakobsweg.


23./24.10. Laguna del Castro - Bárcena-Stausee bei Cubillos del Sil 91 km - Tag 13

Im Tal des Rio Sil abwärts von 1.320 m auf 610 m über NN

Wir fahren flussabwärts zu einem Picknickplatz in einem Seitental des Sil östlich von Páramo del Sil. Der liegt aber sehr tief in einem engen Tal und der Parkplatz ist eine ungemähte Wiese mit langem Gras. Hier wollen wir nicht bleiben. Die Straße endet am winzigen Dorf Salentinos. Wir wenden und freuen uns auf dem Rückweg über die gelb leuchtenden Pappeln im Tal.





Unsere Tagesetappe endet an einem Parkplatz am Bárcena-Stausee bei Cubillos del Sil.



Das Wetter lädt nicht dazu ein, die beschriebenen Wanderwege zu erkunden ( Info-Tafeln von Google Übersetzer in Deutsch ) .





Ich beschränke mich auf den Versuch, den Bahnhof zu erforschen, der als "Vorübergehend geschlossen" in Google Maps eingetragen wurde.


Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich komme an eine verlassene Halle mit zwei Waggons.



Das eigentliche Bahnhofsgelände kann ich im ersten Versuch nicht erreichen. Die Schienenstränge dorthin sind zugewachsen.



Einen zweiten Versuch von der anderen Seite breche ich abends beim Blick auf den Himmel über Cubillos del Sil ab. Aber immerhin entsteht durch den "Fehlstart" das schönste Bild des Tages.


24. bis 28.10. Bárcena-Stausee bei Cubillos del Sil - Villafranca del Bierzo 38 km - Tag 14 bis 17


Lost Place mit Lost Trains

Nach den beiden am Montag fehlgeschlagenen Versuchen zu Fuß fahren wir Dienstagmorgen am stillgelegten Kraftwerk vorbei zu dem "vorübergehend geschlossenen" Bahnhof.


Es ist unfassbar! In fünf Reihen stehen hier 77 Waggons eingewachsen auf den verrottenden Gleisen. Dazu kommen die zwei in der Halle, die ich am Montag entdeckt habe. Nicht mehr verwendbar, nicht mehr verwertbar? Müll, der für immer hier stehenbleibt?




Die Gebäude sehen so aus, wie verlassene Gebäude eben aussehen.




Wer einen sauberen windgeschützten ebenen Stellplatz zwischen Waggons, Häusern und Kohlehalden sucht, ist auf dem Gelände gut aufgehoben :-)

Hier die Position, auf dem Sat.-Bild könnt ihr prüfen, ob ich die Anzahl der Waggons richtig gezählt habe.

https://maps.app.goo.gl/6vLv7uTzooWynSrM6


Als Nächstes machen wir einen Abstecher zur Staumauer des Bárcena-Stausees.


Ganz schön tief :-)



Weiter geht´s zum Einkaufen nach Ponferrada. Bei der Anfahrt sind wir von dem Gebäude rechts im Bild überrascht.


Pilgerstadt Villafranca del Bierzo am Jakobsweg / Camino de Santiago / Variante Camino Francés

Unser Ziel für die nächsten Tage ist der Stellplatz in Villafranca del Bierzo. Der Ort liegt am Jakobsweg an der von den meisten Pilgern genutzten Variante Camino Francés. Mehr dazu auf dieser Website:

https://www.jakobsweg.de/vergleich-der-jakobswege/

Vom Kreisverkehr am Ortseingang ...


... bis zu den Schildern an den Häusern gibt es überall Hinweise mit dem bekannten Symbol.


Pilger und vor allem Pilgerinnen sehen wir auf Schritt und Tritt.




An kirchlichen Gebäuden und Pilgerherbergen ( hier rechts im Bild) mangelt es nicht.


Nach der klassischen Einteilung des Weges auf 32 Etappen führt von hier die 25. Etappe nach O Cebreiro in Galicien. Die hat es in sich! Nicht nur 30 Kilometer Entfernung sondern ein Aufstieg von 800 Höhenmetern von 500 m auf 1.300 m über NN müssen bewältigt werden.

Ob da jemand zusätzliches Gewicht in Form von Souvenirs aus Villafranca del Bierzo in seinen Rucksack steckt?


Über den Rio Burbia führt der Pilgerweg und ab dann 30 km aufwärts.


Das ist schon bei angenehmem Wetter kein Vergnügen. Bei Dauerregen mit sehr ergiebigen Mengen aber zumindest für uns erst Recht nicht.

.


Wir kennen ja die günstigen Menü-Preise der Region. Aber 3 Gänge und dazu Wein oder ein anderes Getränk für nur 14 Euro hätten wir in diesem Zentrum des Pilger-Tourismus nicht erwartet.



Beim Spaziergang durch Villafranca del Bierzo sieht man viele Kirchen, schöne Häuser und einen blühenden Park.

Es gibt aber auch auffallend viele leerstehende und renovierungsbedürftige Häuser. An einigen sind Handwerker bei der Arbeit, andere wurden wohl schon vor vielen Jahren aufgegeben.







Nicht öffentlich zugänglich ist der Palacio de los Marqueses de Villafranca.











Die Stadt liegt an der Grenze zu Galicien und gehört zum galicischsprachigen Teil der Provinz León. An die galicische Kultur erinnert auch "Ternera Galega".

https://www.fleischwirtschaft.de/praxis/nachrichten/Ternera-Gallega-Penibel-kontrolliert-von-der-Weide-bis-zur-Speisenkarte-36447


Wir freuen uns über den ruhig gelegenen Stellplatz am Ende einer Sackgasse mit Obst- und Gemüsegärten und herbstlich gefärbten Bäumen um uns herum. Über uns sieht man Weinberge in Steilhanglage. Die Versorgung mit örtlichem Wein der Bierzo-Region ist im Abstand weniger Hundert Meter im Ortszentrum sichergestellt :-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Bierzo_(Weinbaugebiet)

Ganz besonders gut schmeckt uns der Rotwein Mencía, eine in Deutschland relativ unbekannte Sorte aus dem Nordwesten Spaniens.




Der Rio Burbia ist zwar hörbar, aber rauscht in ausreichendem Sicherheitsabstand einige Höhenmeter unter uns.

Einen besseren Platz, um die Regenphase auszusitzen und die Reiseberichte auf die Website zu bringen, kann es nicht geben.



Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


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