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Überwintern mit dem Wohnmobil in Spanien und Portugal 2012/2013 - Teil 9 von 12

Galicien: Strände, Muscheln an den Wänden, Albariño-Wein, Lecker Essen, Kamelienblüte

Die Gesamtübersicht dieser Reise mit den Links zu den einzelnen Teilen des Reiseberichts gibt es HIER!

Eine Seite im Reisebericht für nur zwei Tage - da muss viel passiert sein! Jau, das Programm hätte für eine Woche gereicht mit Ruhetagen zwischendurch. Stadtbesichtigung in Cambados, Essen und (Wein) trinken in einer galicischen "Strausswirtschaft", ein Park mit Kamelienblüten und einem Pazo "vom Feinsten" und netten Reiseleiterinnen.

Sanxenxo - O Grove - A Toxa - Cambados - ( Kamelienpark Pazo Quinteiro da Cruz) - Cambados 02.03. bis 04.03.2013 59 km

Die erste Etappe nach den Ruhetagen auf dem CamperPark Sanxenxo ist noch sehr bequem. Nach dem Einkauf beim Lidl in Sanxenxo folgen wir den Wegweisern zur Halbinsel O Grove.

Der bekannte Lanzada-Strand lockt am späten Vormittag Anfang März einige Surfer und Strandwanderer an. Im August wird es hier wohl "etwas" belebter aussehen :-) Auf O Grove wenden wir uns rechts und fahren über eine Brücke auf die Insel A Toxa.

Hier gibt es einige TOP-Hotels und diese kleine Kirche. Was ist das Besondere daran ...

... und was macht das Mädchen da an der Wand?

Das Besondere an der Wand sind die Jakobsmuscheln, die flächendeckend die Fassade verzieren. Und das Mädchen beschriftet eine solche, nachdem es eine freie gefunden hat. Das ist garnicht so einfach, wie man sieht.

Nach dieser kurzen Fahrt suchen wir einen Übernachtungsplatz. Auf der Nordseite von O Grove gibt es keine Anzeichen von Tourismus sondern nur von intensiver Gartenbewirtschaftung.

Hier finden wir einen Übernachtungsplatz an einem menschenleeren Strand ...

... mit Blick über die Ria de Arousa und die Muschelzuchtpontons.

Am Sonntag fahren wir auf einen Parkplatz am Hafen von Cambados, auf dem wir auch die folgende Nacht verbringen.

Am Sonntag um 11 Uhr Teffen am Torre de San Sadurniño in Cambados - so lautet unser Termin für den ereignisreichen Tag, der vor uns liegt. Der Torre bzw. der kümmerliche Rest der davon übrig ist war früher Teil einer Kette von Signaltürmen vom Beginn der Ria de Arousa bis Santiago de Compostela. Auf diesem Wege wurde informiert, wenn feindliche Schiffe gesichtet wurden.

Treffen mit wem? Mit drei netten jungen Frauen, die sich für uns (und sich selbst) heute ein hartes Tagesprogramm vorgenommen haben. Von rechts sehen wir Anette Schindler und Eva Pick. Sie stammen aus dem Bergischen Land, wohnen seit einiger Zeit in Noia und bieten über ihre Firma "Knulps Reisen" Rad- und Wandertouren sowie Gruppenreisen z.B. zu den Kamelienparks in Galicien an. Sie sind echte Spezialistinnen für Reisen in Galicien und den benachbarten Regionen Nordspaniens. Außerdem schreiben sie im Blog Entdecke Galicien über ihre Erlebnisse in Galicien.

Sofern die Termine der Gruppenreisen es zulassen bieten sie außerdem ganz individuelle Reiseprogramme an - und hier wird es auch für Wohnmobilisten wie uns interessant: Wer eine Stadt mit kundiger Führung besichtigen möchte, in einer Bodega galicischen Wein und typisches galicisches Essen probieren möchte und/oder den Park eines Herrschaftshauses (Pazo) zur Zeit der Kamelienblüte besuchen möchte kann sich ein ein- oder mehrtägiges Angebot zusammenstellen lassen und dann geht es los. Der Transport mit ihrem VW T 4 vom und zum Camping-/Stellplatz gehört dazu, damit man die leckeren galicischen Weine unbesorgt genießen kann. Wer sich für eine Tour interessiert schicke seine Anfrage mit den individuellen Wünschen an info@knulpsreisen.de.

Anabel Carrión (2. von links) hat die ersten 12 Jahre ihres Lebens in Hamburg verbracht und spricht folglich sehr gut Deutsch, ihre Eltern wohnen jetzt in der Nähe von Cambados. Sie berichtet im deutschsprachigen Blog "Atlantikgrün" über Galicien und zeigt auf ihrer Flickr-Seite Fotos mit Bezug zu Galicien. Mit der Firma von Anette und Eva hat sie nichts zu tun. Zufällig ist zwischen allen Beteiligten ein "virtueller" Kontakt entstanden der heute zu diesem persönlichen Kennenlernen und dem "Tagesprogramm" geführt hat.

Vorbei an den engen Gassen des alten Fischerviertels geht es - zunächst mal in den Bulli von Anette und Eva und damit steil bergauf.

Wir werden zur Ruine der Kirche Santa Mariña Dozo gebracht. Ein typisch spanischer Friedhof dessen Gräber nicht nur vor ...

... sondern auch IN der Ruine der Kirche liegen. Die alten Bögen und die Außenwände der Kapelle der Verkündigung (Capela da Anunciación) sind erhalten.

Hier die Erklärung von Anabel zu den erhaltenen Figuren: "Auf dem mittleren Relief befindet sich Gottvater. Auf dem rechten Relief sehen wir die Darstellung einer knienden María, der Heilige Geist repräsentiert durch eine Taube und eine kleine nackte Figur als Symbol wie die Seele Christis sich in Maria verkörpern wird. Und auf dem linken Relief kommt die Figur vom Erzengel Gabriel vor."

Neben der Ruine geht es weiter aufwärts vorbei an der Kapelle der Schäferin (Capela da Pastora) aus den 16. Jahrhundert. Sie beherbergt die Statue der Heiligen Schäferin, umgeben von Schafen. Zu Ehren dieser Heiligen wird hier auf dem Berg der Schäferin im August ein Volksfest gefeiert.

Vom Aussichtspunkt (Mirador da Pastora) hat man einen hervorragenden Blick über Cambados und die Ria de Arousa.

Nun bringt Anette uns mit dem Bulli wieder hinab zur Altstadt von Cambados.

Hier fällt uns das Denkmal für den Muschelsammler auf, ein sog. "mariscador", der vom Boot aus mit einer speziellen, 8m langen Harke (raño), Muscheln aus dem Sandboden zieht. Eine körperlich sehr anstrengende Arbeit, bei der man geschickt auf dem Boot stehen muss, damit das Boot nicht kentert.

Cambados ist eine sehr schöne alte Stadt mit Gebäuden unterschiedlicher Baustile.

Hier kann man sehr schön durch die Gassen schlendern und müsste schon von Blindheit geschlagen sein ...

... wenn man nicht die vielen Schilder mit Bezug zum Wein (Vinoteca, Vines, Vino) bemerken würde. Cambados ist nämlich die Hauptstadt des Albariño-Weines. Aber von den Vinotecas in Cambados müssen wir uns fernhalten - mehr dazu später.

Die blühenden Landschaften Galiciens haben wir ja schon auf den vorhergehenden Seiten gezeigt - in Cambados blüht es auch auf den Dächern.

Hier sehen wir die Kirche (Igrexa) de San Bieito auf der Praza de Fefiñáns.

Diese Statue zeigt Francisco Asorey Gonzalez, einen bekannten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, ...

... bei der Arbeit an seiner bekanntesten Skulptur "A Naiciña", einer Darstellung der Mutterschaft. Das Original wurde zu einer Sammlung nach Buenos Aires gesendet und seitdem weiss man nicht wo es ist. Die Nachbildung der "Naiciña" befindet sich in Cambados und wurde vom Jose Cao Lata 1965 realisiert.

Eine weitere Statue zeigt Manuel Fraga Iribarne, einen noch heute umstrittenen Politiker, der sowohl unter der Franco-Diktatur als auch bei der folgenden Demokratisierung tätig war.

Neues entdecken: Die galicische Wein- und Esskultur

Es geht weiter mit Kultur, aber ganz anderer als bisher auf dieser Seite:

Zuerst zum Thema WEIN-Anbau. Die Reben des Albariño-Weines werden üblicherwiese an Pergolen gezogen, eine ansonsten kaum übliche Anbauweise. Die Weinberge der Weinbauregion Rias Baixas ziehen sich bis ans Meer - auch das gibt es nur in wenigen Weinanbaugebieten.

Nach einer schönen Fahrt durch die Weinberge werden wir mit dem weißen Bulli zu einem schlichten weißen Haus gebracht. Dies soll eine galicische "Strausswirtschaft" sein, in der eigener Wein ausgeschenkt und unser Mittagessen aufgetischt wird? Kein Schild, kein "Strauss" oder "Besen" deutet darauf hin aber drinnen sieht es aus wie in einem typischen einfachen galicischen Restaurant, Gäste sind am Essen und der Fernseher läuft. Unglaublich!

Diese "Strausswirtschaften" kennt man eben als Einheimischer und gibt die besten Empfehlungen durch Mundpropaganda weiter. So einfach ist das! Als Fremder hat man keine Chance, im Wohngebiet eines kleinen Dorfes wie hier solche " geheimen Gaststätten" zu erkennen.

Weinprobe unterm Orangenbaum

Aber wir haben ja Eva, Anabel und Anette - und wir alle sehen offenbar sehr durstig und verhungert aus. Für uns wird der Tisch draußen unter dem Orangenbaum gedeckt und dann kommen vier Weine auf den Tisch mit verschiedenen Sorten Käse, Chorizo und Schinken sowie warme Hühnchenteile und natürlich Brot. Eigentlich sind wir schon satt - DANN kommt das warme Mittagessen, das es nur auf Vorbestellung gibt. Kartoffeln, Rübenblätter (Grellos) und viel leckeres Fleisch von toten Schweinen - eine typisch galicische "Bauernmahlzeit". Zum Glück haben wir 2 Stunden Zeit, bevor wir zum nächsten Termin aufbrechen müssen. Wenn wir wüssten ... Achten Sie auf den jungen Mann rechts im Bild, den werden wir nochmal wiedersehen!

Erstmal bringt er uns roten Wein im Porzellenschälchen. Das ist Viño de Barrantes - Barrantes ist ein Ort in der Nähe von Cambados. Dieser Rotwein wird üblicherweise aus diesen bei uns unüblichen "Weingläsern" getrunken. Jetzt müssen wir los, Eva ist schon ganz nervös. Aber es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wohin es losgehen muss.

Xurxo, der junge Mann auf dem Foto oben rechts, ist nämlich der Winzer der Bodega AlbaMar, in der wir seit nunmehr 2 1/2 Stunden zu Gast sind. Und er möchte uns natürlich unbedingt noch Proben aller Weine einschenken und uns Erklärungen zum Ausbau seiner Weine geben. Inzwischen hat Eva telefonisch unsere Verspätung angekündigt mit dem Hinweis auf unseren Bodega-Besuch - das akzeptiert unser nächster Gastgeber selbstverständlich als Entschuldigung.

Schnell noch ein Schluck Wein für die Fahrerin! Nein, das Foto ist "gestellt" auf Wunsch des Fotografen :-) Schön, wenn man selbst ohne an die Promille zu denken bei der Weinprobe "zuschlagen" kann und dann erst zum nächsten Ziel und danach zum Wohnmobil gebracht wird.

Das nächste Ziel ist der Kamelienpark des "Pazo Quinteiro da Cruz". Nach einem sonnigen Sonntag hat sich am späten Nachmittag Bewölkung breitgemacht, was den Fotos aus diesem eindrucksvollen Park natürlich nicht dienlich ist.

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So beschränke ich mich hier auf die Wiedergabe einiger Blütenfotos. Einen schönen Bericht über diesen und zwei weitere Kamelienparks (Pazo de Rubianes und Pazo A Saleta) gibt es von Anette und Eva auf der Seite "Blütenzauber im Winter - Eindrücke von unserer Kamelienreise".

Hier ein schöner Bericht mit vielen Fotos aus der Zeitschrift "Die ganze Woche" über eine "Kamelienreise" durch Galicien.

Weinbau in Galicien, die Weinbauregionen Rias Baixas, Ribeiro, Ribeira Sacra, Valdeorras und Monterrei

Es muss nicht immer Rioja sein :-) Viele leckere Weine werden in Galicien erzeugt. Es gibt fünf Weinanbaugebiete, die alle im südlichen Teil Galiciens liegen. Auf dieser Seite haben wir das Weinanbaugebiet Rias Baixas vorgestellt, in dem vor allem der weiße Albariño-Wein und der rote Viño de Barrantes angebaut werden. Aus der Rebsorte Albariño (port. Albarinho) wird in Portugal vor allem der Vinho Verde produziert.

Am Rio Miño westlich der Provinzhauptstadt Ourense liegt das Weinbaugebiet Ribeiro mit der Stadt Ribadavia als Zentrum. Fährt man vorbei an Ourense den Rio Miño weiter aufwärts kommt man in die Weinregion Ribeira Sacra. Dazu gehört auch die landschaftlich sehr reizvolle Gegend mit der Mündung des Rio Sil in den Rio Miño sowie die tiefe und enge Schlucht Cañón del Sil.

Im Südosten Galiciens erstreckt sich am Rio Sil bis zur Grenze zur Region Kastilien-León das Weinbaugebiet Valdeorras. Wir durchqueren auf der folgenden Etappe unserer Reise alle bisher genannten Regionen "im Schnelldurchgang". Hier müssen wir mal wesentlich mehr Zeit verbringen und zwar am besten vor Beginn der Weinlese, wenn die fast reifen Trauben an den Rebstöcken hängen.

Dann wollen wir auch Monterrei - die fünfte Weinregion Galicien ganz im Süden an der Grenze zu Portugal - mit ins Reiseprogramm aufnehmen.

Unsere Reise geht weiter mit viel "Programm" und viel Abwechslung:. Dabei kommen wir durch 4 der 5 galicischen Weinbaugebiete. Wir starten im Weinbaugebiet Rias Baixas, fahren durch die Weinbaugebiete O Ribeiro und Ribeira Sacra um nach einem Umweg durch das galicische Skigebiet Manzaneda im Weinbaugebiet Valdeorras zu übernachten.

Dann überqueren wir die Grenze von Galicien zur Region Kastilien und León, um uns das legendäre "Abenteuerland" Las Medulas anzuschauen. Von dort fahren wir an die spanische Nordküste zum Playa de Frexulfe (Frejulfe) in Asturien und haben damit die Heimreise eingeleitet. Die Einzelheiten dazu gibt es

im 10. Teil unseres Reiseberichtes

Die Gesamtübersicht dieser Reise mit den Links zu den einzelnen Teilen des Reiseberichts gibt es HIER!


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