Nordspanien mit dem Wohnmobil - Vom Schnee in den Bergen zu den Delfinen an der Küste
Infos von früheren Touren mit dem Reisemobil gibt es auf unserer Nordspanien-Seite. Foto und Infos zu den Folgen der "Prestige"-Katastrophe bzgl. Öl an der Küste hier auf der Seite vom Cabo Vilan. Zunächst aber ein ganz anderer Tipp für den Galicienurlaub: Wer kein eigenes Wohnmobil hat oder die weite Anreise scheut, aber trotzdem im Campingbus Nordspanien kennenlernen möchte, kann nach Santiago da Compostela oder Porto fliegen und ab hier mit dem "Mobilurlaub"beginnen. Volker Rätz aus Stuttgart hat sich in Vigo niedergelassen und vermietet hier Campingbusse, siehe www.campingbusferien.com 19.05.2004 Wir starten mittags in Vlotho und erreichen über unsere Standardstrecke Oberhausen-Eindhoven-Antwerpen-Lille abends nach 595 km Roye für die erste Übernachtung. 20.05.2004 Über Paris, Tours und Bordeaux geht es 863 km zum Wohnmobilstellplatz in Ondres-Plage direkt an der Atlantikküste. Hier erwartet uns ein besonderes Erlebnis: Ein "Blind-Date" mit einem Ehepaar, dass sich bei uns per E-Mail aufgrund unseres Reiseberichtes Marokko gemeldet hatte - Axel und Luise Fullmann aus Leimen. Nach einigen E-Mails und Telefongesprächen waren beide Anfang März nach Marokko gefahren und jetzt nach einem kleinen Umweg über Portugal und Nordspanien auf dem Heimweg. Per SMS haben wir unser heutiges Treffen in Ondres verabredet. Es wird ein langer Abend mit intensivem Erfahrungsaustausch und wir beschliessen, am nächsten Tag noch zusammenzubleiben und uns die Fotos auf unserem Notebook anzuschauen. 21.05.2004 Da man vom Stellplatz in Ondres-Plage das Wasser zwar hört aber nicht sieht, zieht es uns nach dem Bilder anschauen und weiteren interessanten Gesprächen doch weiter. Wir verlassen die netten Fullmanns gegen 14:00 Uhr und erreichen nach ca. 4 Std. und 316 km den Parkplatz direkt am Playa de Gerra einige km östlich von San Vicente de la Barquera. Dieser sogenannte Kleeblatt-Parkplatz wird auch im "Schulz" empfohlen, aber außer einigen spanischen Surfern steht hier jetzt niemand. Durch unsere große Schiebetür haben wir den ganzen Strand und die mächtigen Wellen voll im Blick. 22.05.2004 Die ersten Tage wollen wir aber im nordspanischen Gebirge - der Kantabrischen Kordilliere mit den Picos de Europa verbringen. So gibt es heute mal wieder ein totales Kontrastprogramm: Vom Rauschen des Meeres am Playa de Gerra durch den hübschen Ort Cabezon de la Sal vorbei an rauschenden Gebirgsbächen im wunderschönen Tal "Valle de Cabuerniga" mit etlichen Wasserfällen in den ca. 50 cm hohen Schnee am Parkplatz unterhalb des Pico de Tres Mares auf 2000 m Höhe. Aufgrund einiger Fotostopps brauchen wir für die nur 96 km lange Strecke vom Strand in den Schnee ca.2 1/2 Stunden. Dank dichter Wolken sehen wir allerdings kaum etwas von unserer Umgebung. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 23.05.2004 Wir wachen auf bei strahlend blauem Himmel, das Aussenthermometer zeigt -1°C. Das Schmelzwasser vom Vortag ist gefroren, vor unserem WoMo eine glatte Eisfläche auf dem Asphalt. Aber wir haben einen herrlichen Blick auf die umliegenden Gipfel und die Nebelwolken unter uns im Tal. Nach dem Frühstück fahren wir abwärts, zuerst durch die Lücke in einer Schneewand, die höher ist als unser Citroen Jumper Reisemobil. Über Reinosa, Aguilar, Cervera und Potes fahren wir auf die Straße nach Riano. Bei herrlichem Wetter mit guter Fernsicht geht es in vielen Kehren auf den 1609 m hohen Paß "Puerto de San Giorio". Von hier machen wir noch einen Abstecher nach links über eine gut befahrbare Schotterpiste auf den ca.1700 m hohen Aussichtspunkt "Mirador de Llesba". Ein Teil des Massivs der über 2500 m hohen Picos de Europa hüllt sich in Wolken, ein anderer Teil steht klar vor uns - ein phantastischer Ausblick! Wir nutzen den kleinen Parkplatz am Aussichtspunkt für die Mittagspause, hier könnte man aber auch eine ruhige Nacht im Hochgebirge verbringen. Nur 29 km talabwärts auf ca. 1000 m Höhe endet diese Tour am Embalse de Riano, dem Stausee von Riano. Wir entdecken etwas unterhalb der Straße kurz vor dem Ortseingang von Riano einen kleinen Schotterplatz und sind von der Kulisse der Gipfel auf der anderen Seite des Sees so begeistert, daß wir schon mittags unsere Fahrt beenden und bis zum nächsten Tag hier bleiben. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 24.05.2004 Wir verlassen Riano zunächst in Richtung Arriondas nach Norden, biegen aber nach wenigen Kilometern Richtung Langreo/Oviedo westwärts ab. Auch diese Straße führt direkt am See entlang durch die wunderschöne Gebirgswelt. Kurz vorm westlichen Ende des Sees entdecken wir an der kaum befahrenen Straße noch einen Parkplatz mit tollem Panaroma-Blick, der auch für eine Übernachtung geeignet wäre. Am 1490 m hohen Paß "Puerto de Tarna" biegen wir nach links ab. Die schmale aber gut befahrbare Straße führt über einen weiteren Paß (Puerto de las Senales) und dann durch ein grünes und blühendes Tal am wilden Gebirgsfluß "Rio Porma" entlang abwärts. Kurz hinter Cofinal, dem einzigen Dorf im Tal, halten wir uns links in Richtung "Puerto de San Isidro". Am Paß biegen wir nach links ab zu einem kleinen Abstecher ins Skigebiet San Isidro und sind überrascht, daß es bis zur Talstation der Lifte auf ca.1600 m Höhe noch eine zusammenhängende Schneefläche gibt. Nun haben wir aber genug Schnee gesehen und wollen in die Wärme und an die Küste. Durch das Tal des Rio de San Isidro geht es abwärts in Richtung Oviedo. Ab etwa 1000 m NN erreichen wir den Frühling in Anbetracht blühender Kirschbäume, die hatten wir zu Hause schon Ende April. Bei Sovilla fahren wir auf die Autobahn A 66, umrunden auf ihr Oviedo und fahren dann an der Gabelung Aviles/Gijon auf die A 8 Richtung Westen. Wir verlassen kurz die Küstenstraße nach Ribadeo/ La Coruna für einen Abstecher zum Cabo Vidio. Hier gibt es kurz hintereinander zwei schöne Parkplätze (Übernachtungsplätze) mit Blick auf Meer und Küste und darunterliegenden Stränden (Sand und Kies). Wir wollen aber noch etwas weiter und verlassen erst kurz vor Ribadeo die Küstenstraße. Hier folgen wir zunächst den Schildern zum Camping Penarronda. Direkt vor dem Campingplatz liegt ein recht großer Strand mit einem runden Fels (pena ronda) in der Mitte. Wir fahren noch etwas weiter über eine zunächst enge asphaltierte Straße und dann eine Schotterpiste zum Leuchtfeuer am äussersten Landzipfel östlich der Ria de Ribadeo. Von hier haben wir einen herrlichen Blick auf die landeinwärts liegende Stadt Ribadeo am anderen Ufer der Ria in Galicien (Galizien) und auf die riesige Brücke, auf der die N 634 / E 70 die Ria überquert. In der Nähe befindet sich noch ein kleiner Strand unterhalb der Steilküste. Kurz nach unserer Ankunft erreichen wir das zweite Ziel aus der Überschrift: Plötzlich tauchen für kurze Zeit Delfine vor der Steilküste auf. Allerdings gelingt es mir nicht, sie zu fotografieren. Na wartet, irgendwann krieg ich Euch! Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 25.05.2004 Go West: Bei diesigem Wetter setzen wir die Fahrt Richtung Westen fort. Kurz hinter der Brücke über die Ria biegen wir bei Rinlo von der Nationalstraße Richtung Küste ab. Bis Foz liegen hier zahlreiche kleine und große Strände windgeschützt in den Buchten unterhalb der Steilküste. Alles ist gut erschlossen und einige Parkplätze etwas abseits der Straße sind gut zum Übernachten geeignet. In diesem Bereich gibt es auch einige Campingplätze. Den nächsten "Umweg" machen wir auf der Halbinsel nördlich von Xove. Wenig reizvoll ist hier der Playa/Praia Lago, mit Hafen- und Industrieanlagen daneben und dahinter. Die Fahrt durch die winzigen galizischen Dörfer mit ebenso winzigen Fischerhäfen (z.B. Portinho de Portocelo") ist aber ein interessanter Kontrast zu den bisherigen Eindrücken. Ein ganz besonderen Eindruck von den grünen Hügeln mit den tiefen Fjorden (Rias) und gelben Stränden hätte man sicher vom Aussichtspunkt "Mirador de Faro" im Westen der Halbinsel - wenn man nicht wie wir im dichten Nebel stände. Wir fahren deshalb weiter über Viveiro und Porto do Baqueiro zum Strand kurz vor Porto de Bares (Vares). Hier gibt es einen kleinen Parkplatz mit Blick auf Strand, Ort mit Hafen und die Ria bis zum Praia Xilloy an der anderen Seite dieses Meeresarmes. Hier verbringen wir eine ruhige Nacht. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 26.05.2004 - 27.05.2004 Nach dem Frühstück fahren wir erstmal zum Aussichtspunkt oberhalb von Bares. Über Ortigueira und Ponte Mera geht es zum Cabo Ortegal. Von diesem Nordzipfel hat man einen herrlichen Ausblick auf die zerklüftete Steilküste mit der tosenden Brandung und vielen kleinen Fischerbooten. Wir parken kurz direkt vor dem Leuchtturm. Als Wohnmobilstellplatz bietet sich direkt daneben ein Schotterplatz an. Wir wollen aber noch weiter und die Küste mit ihren Stränden nördlich von Ferrol erforschen. Westlich von Pantin entdecken wir Strände von einem gelben Farbenmeer mit blauen Farbtupfern umgeben - vor allem der Ginster steht in voller Blüte. Am Praia de Frouxeira gibt es ausnahmsweise mal einige Hochhäuser und einen Campingplatz am Ortsrand direkt am Strand. Kurz vor Ferrol biegen wir links ab nach Covas (winzige Schilder ohne Vorwegweiser) und folgen den Wegweisern zum Praia Ponzos (de Ponxo). Eine langgezogene Bucht, ein sauberer Strand und Hügel mit blühendem Ginster dahinter bei herrlichem Wetter - hier bleiben wir. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 28.05.2004 Nach den beiden sonnigen Tagen werden wir heute von Regen geweckt, der aber während des Frühstücks aufhört. Bei bewölktem Himmel aber sehr milden Temperaturen schauen wir uns die Halbinsel im Westen von Ferrol an. Vom Cabo Prior hat man einen tollen Blick auf die Strände im Nordosten. Weiter südlich folgen weitere Strände mit hohen Wellen. Wir folgen den Wegweisern zum Cabo Priorino, dem südwestlichsten Punkt dieser Halbinsel. Fast pausenlos kommen uns LKWs entgegen - was mag hier los sein? Nach kurzer Zeit haben wir die Antwort: Direkt neben dem Kap eine Großbaustelle - hier wird laut Beschilderung der neue Hafen von Ferrol gebaut. Wir biegen links ab, bevor es steil nach unten geht, und erreichen nach wenigen hundert Metern über eine Schotterpiste die Ruinen eines Militärpostens. Von hier hat man einen herrlichen Blick über die Bucht und gegenüber auf La Coruna - dieser Platz abseits der Straße zum neuen Hafen könnte auch gut für eine Übernachtung mit Fernblick dienen. Wir haben heute aber ein klares Tagesziel, an dem wir schon früher mehrere Tage verbracht haben - den Praia de Traba bei Boano, einige Kilometer westlich von Laxe. Wir fahren bei Ferrol auf die Autobahn, umrunden La Coruna und verlassen bei Arteixo die Autobahn Richtung Küste. In Caión verlassen wir die Küstenstraße und fahren zunächst in das Fischerdorf, das von riesigen Wellen umgeben auf einer Felsnase im Atlantik liegt. Am Ortseingang von Caión fahren wir zum Strand am Rand des Dorfes und dann weiter auf einer gut befahrbaren Schotterpiste direkt am Meer entlang Richtung Westen. Kleine Buchten, riesige Wellen und der Blick auf Malpica und die Illas Sisargas im Nordwesten - ein tolles Erlebnis. Fahrer mit Fahrzeugen über 2 m Breite sollten allerdings wenden, bevor die Straße landeinwärts geht, oder den Weg ganz meiden! Plötzlich verengt sich nämlich die breite Schotterpiste zu einer ca. 2 m breiten Betonfahrbahn mit steilem Rand rechts und hoher Mauer links. Nachdem wir ein Haus erfolgreich passiert haben erreichen wir nach weiteren Engpässen mit eingeklappten Spiegeln in dem kleinen Dorf wieder die asphaltierte Küstenstraße. Ab Praia de Baldeio fahren wir dann über Carballo und Baia Grande direkt nach Boano zum Praia de Traba, wo uns am langen und breiten Strand wieder die hier typischen hohen und langgezogenen Wellen erwarten. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 29.05. - 31.05.2004 Ziel für die Pfingstfeiertage sind die Strände am Cabo Vilan an der Küste des Todes (Costa da morte, Costa de la muerte), an denen wir schon mehrmals gestanden haben. Dazu gibt es schon eine Sonderseite mit Fotos aus dem Urlaub im Sommer 2002. Kurz nach unserer Ankunft erscheint auch schon die Schafherde und der Hirte kommt direkt auf unser WoMo zu. Er erkennt uns gleich wieder und wird erstmal zu einem Begrüssungstrunk eingeladen. Wir erfahren von ihm, daß wir in diesem Jahr die ersten Touristen hier am Strand sind. Sonst waren wir Ende Juni und Anfang Juli hier, mit gelegentlich ein oder zwei anderen WoMos. Auch während der Feiertage kommen nur einige Tagesgäste mit PKWs, aber kein einziges WoMo. Unglaublich bei dem herrlichen Wetter und dem in der Bucht garnicht mehr so kalten Wasser. Inzwischen haben sich auch die Wolken verzogen und wir verbringen drei wunderschöne Tage an unserem Traumstrand. Diesmal mache ich etliche Fotos von den natürlichen Steinskulpturen, die hier überall am Strand stehen. Leider lassen sich an den Felsen auch die Spuren des Tankerunglücks der Prestige nicht übersehen. Täglich kommt ein Mitarbeiter des Umweltministeriums und kontrolliert, ob neues Öl angespült wurde. Der Sandstrand ist aber sauber und bleibt es auch während unseres Aufenthalts. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 01.06. -02.06.2004 Inzwischen steht die Lagerkapazität unserer Toilette im umgekehrten Verhältnis zu unserem Vorratsschrank. Wir müssen also aufbrechen. In Ponte do Porto wird erstmal eingekauft. Dann biegen wir ab in Richtung Muxia und fahren 23 km nach dem Start beim Cabo Vilan auf den Campingplatz Barreira Leis. Toilette entleeren, Akkus aufladen, warm Duschen - und in einem kleinen Wald in Hanglage direkt über dem Strand von Leis mit Blick auf Muxia und Camarinas dem Vogelgezwitscher und dem Rauschen der Wellen lauschen, so toll kann es auch mal auf einem Campingplatz sein. Hier stehen ca. 10 Wohnwagen von Dauercampern über den Platz verteilt, aber jetzt mitten in der Woche ausserhalb der Saison haben wir den Platz fast für uns allein. Anmerkung zum Campingplatz: Warm duschen kann man zur Zeit nur im Bungalow Nr. 1. Dazu muß man sich an der Rezeption melden. Als wir das am Abreisetag machen wollen, ist niemand zu finden. Nach 45 Minuten vergeblichem suchen, hupen und warten stecken wir 20 Euro mit einem Zettel zur Zeitung, die vor der Tür zur Rezeption liegt, und fahren ab. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 03.06. - 04.06.2004 Ungefähr 3 Stunden nach Ankunft an einem weiteren unserer Lieblingstrände bei Xuno, südwestlich von Porto do Son - Volltreffer Nr. 2: Die Delfine veranstalten direkt vor uns ihre Jagd, als wenn wir sie bestellt hätten. Und mir gelingen nach den Filmaufnahmen sogar einige Schnappschüsse als Fotos ( siehe Foto-Seite). Um zusätzlich für unsere Unterhaltung zu sorgen, erscheinen fast zeitgleich mit den Delfinen ein Fotomodell nebst Kamerateam und beginnen, auf den Felsen vor uns einige Stunden lang Modeaufnahmen zu machen. Mehrmals täglich tauchen die Delfine auf. Gelegentlich springen mehrere gleichzeitig in die Luft. Es macht Spaß, ihnen und den zahlreichen Fischerbooten zuzusehen und am Strand zu liegen. Nur die hohen Temperaturen treiben uns schon gegen 12.00 Uhr wieder in unsere "Delfinbeobachtungsstation". Nach unseren bisherigen Erfahrungen sind über 30 Grad, und das sogar noch abends um 20.00 Uhr, für Galiciens Küste sehr ungewöhnlich. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 05.06.2004 Nach einer Woche Strandleben zieht es uns wieder ins Gebirge. Zunächst fahren wir aber vom Praia das Furnas bei Xuno über kleine Straßen (die manchmal plötzlich als Feldweg ohne Wendemöglichkeit enden) Richtung Cabo Corrubedo an der Küste entlang und entdecken noch einige Strände mit kleinen Parkplätzen. Dann machen wir einen Sprung von ca. 180 km über Schnellstraße VRG 1.1, Autobahn AP 9 bei Padron und Autobahn A 52 ab Vigo nach Ourense, wo wir uns zum Glück verfahren. Wieso "zum Glück verfahren"? Wir wollten eigentlich über die N 120 von Ourense zur Mündung des Rio Sil in den Rio Mino. Irrtümlich landen wir auf der Straße 536 und biegen nach einigen Kilometern hinter einem kleinen Stausee nach links in Richtung Luintra ab. Wir schlagen noch einige Haken und erreichen Sabadelle hoch über dem Rio Mino. Von hier hat man einen tollen Blick auf das Mino-Tal. Aber es kommt noch besser. Wir fahren von Sabadelle abwärts und erreichen die Straße 546. Wir folgen dem Wegweiser nach rechts in Richtung Monforte de Lemos. Die Straße steht nicht in unserem Atlas. Sie verläuft parallel zur N 120, die direkt am Fluß entlang führt, aber einige hundert Meter höher als Panoramastrecke an den Bergen entlang. Sie führt durch winzige Dörfer und gibt immer wieder den Blick auf die Hügel und Dörfer an der anderen Flußseite und den Rio Mino unten im Tal frei. Kurz vor der Mündung des Rio Sil in den Rio Mino führt die 546 auf die N 120. Vor der Mündung verlassen wir die N 120 und fahren den Wegweisern folgend auf die schmale Straße südlich des Rio Sil nach Osten. Gigantisch: Die Strecke über Parada do Sil und A Teixeira bis Castro Caldelas muß man gesehen haben: Enge Schluchten, Felsen, Wald, Ginster, terrassierte Steilhänge mit Wein. Die Strecke führt an einer riesigen Staumauer vorbei, einige Kilometer weiter kann man nach links zum Schiffsanleger abbiegen und zumindest am Wochende mit dem Schiff einen Ausflug auf dem aufgestauten Rio Sil zwischen den Steilhängen machen. Weiter in Richtung Parada do Sil liegt kurz hinter dem Dorf Vilouxe ein Aussichtspunkt, vom dem man einen phantastischen Blick in das Tal des Rio Sil hat. Der Höhenmesser zeigt hier 700 m NN, an der Staumauer stand er bei 100 m NN, also geht es direkt vor unseren Füßen 600 m fast senkrecht abwärts. Als ob die Ausblicke nicht genug Unterhaltung wären, wird uns auch heute wieder was besonderes geboten: Zwischen Vilouxe und Parada do Sil stecken wir plötzlich auf der schmalen und kurvigen Strecke mitten in der "10. Rally Ourense" - eine Art Oldtimer-Rally. Etwa im Minutenabstand kommen verschiedenste Wagen vom alten BMW bis zum Fiat-Elefantenrollschuh angerast. Ich habe immer den Rückspiegel im Blick und fahre sofort an der Rand, wenn hinter wieder so ein Ungeheuer auftaucht. Wir fahren weiter bis Parada do Sil, wo wir dem Wegweiser zu den Aussichtspunkten Os Balcones de Madrid folgen. Die beiden Aussichtspunkte liegen hoch über dem Fluß, bieten wieder unglaubliche Ausblicke in die steilen Schluchten und auf die Dörfchen und Weinhänge in Richtung Osten. Die Parkplätze an den "Balcones" eignen sich ideal für eine ruhige Nacht. Hier bleiben wir und geniessen direkt aus dem WoMo den Blick auf den Fluß ca. 550 m unter uns. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 06.06. - 07.06.2004 Wir fahren weiter entlang an Steilhängen mit Wein und Gemüse durch winzige Dörfchen bis A Teixeira. Von hier folgen wir dem Wegweiser landeinwärts nach Castro Caldelas, kommen wieder auf die C 536 und erreichen nach ca.20 km A Pobra de Trives. Nun wenden wir uns einem weiteren Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) zu: dem 1778 m hohen Gipfel "Cabeza de Manzaneda". In A Pobra de Trives folgen wir kurz nach der Ortseinfahrt den Schildern zum Schigebiet Manzaneda. Es ist das einzige Schigebiet Galiciens (wer hätte hier überhaupt eins erwartet ?) und somit das westlichste Spaniens. Auf 1450 m NN erreichen wir die Hotels und Bungalows der Skistation und biegen nach rechts ab. Zu unserer Überraschung geht es auf guter Straße ohne steile Anstiege und enge Kehren gemächlich weiter aufwärts, bis wir direkt am Gipfel einen großen Parkplatz finden. Der Höhenmesser zeigt 1750 m NN und es sind wohl 20 bis 30 m Höhenunterschied zu der riesigen Sendeanlage etwa 100 m neben dem Parkplatz direkt auf dem Gipfel. Außerdem gibt es hier die Bergstationen der Lifte und ein Hotel/Restaurant (geschlossen). Als einzige Lebewesen außer uns sehen wir eine frei umherziehende Rinderherde. Da dieser Gipfel weit uns breit der höchste ist, hat man eine Rundumsicht in sämtliche Richtungen auf unzählige Dörfe und einige Stauseen in nah und fern. Das muß bei Dunkelheit ein toller Blick auf die Lichter der vielen Dörfer sein, vom Sternenhimmel in klarer Nacht mal ganz abgesehen - ein idealer Übernachtungsplatz! Aber es ist erst 11.00 Uhr (um 9.30 Uhr waren wir gestartet), wir wollen noch weiter ins Hinterland. Zunächst fahren wir weiter von der Schistation in Richtung Ort "Manzaneda" und biegen kurz vorher rechts ab in Richtung Viana do Bolo. Durch viele Dörfchen zieht sich die Straße auf ca. 850 m NN an den Hängen entlang, zeitweise tief unter uns ein Stausee, der Encoro de Vao. Am Zulauf des Sees bei Vilarino de Conso folgen wir dem Wegweiser nach Viana do Bolo an der Straße 533. Von hier sind es 19 km bis zur Auffahrt auf die Autobahn A 52 bei A Gudina. Diese verlassen wir nach 40 km an der Abfahrt Puebla de Sanabria. Bevor wir wie geplant den Campingplatz am Südufer des Lago de Sanabria ansteuern, folgen wir noch der Straße am Nordufer entlang, die laut unserem Atlas zu einem kleinen See führt. Das tut sie auch, allerdings mit vielen Steigungen und Kehren, denn die kleine "Laguna de los Peces" liegt in einem Hochtal auf ca. 1700 m Höhe. Das war aus unserem Reiseatlas nicht zu erkennen, aber angesichts der herrlichen Hochgebirgslandschaft eine schöne Überraschung. Danach geht es zielstrebig zum Campingplatz "Les Robles" am Südufer des Lago de Sanabria. Wir hatten heute am Sonntag mit zahlreichen spanischen Dauercampern gerechnet, die bis zum Abend bleiben. Aber hier ist niemand außer der Familie, die den kleinen idyllischen sehr sauberen Platz im Eichenwald (Les Robles = die Eichen) direkt am See betreibt. Zum Abend erhalten wir noch "Verstärkung" durch vier Holländer. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. Vom unserem Stellplatz aus blicken wir auf den See unter uns und am Hang gegenüber auf die Straße, die sich zu dem kleinen Gebirgssee hinaufzieht. Eigentlich wollten wir am Montag eine längere Wanderung machen, aber da es schnell warm und schwül wird beschränken wir uns auf eine knapp zweistündige Wanderung an der Straße am See entlang bis Ribadelago Viejo und zurück zum Campingplatz. Die Wanderung bietet immer wechselnde Ausblicke auf den See und die dahinterliegenden Berge sowie auf alte, teilweise verfallene Häusern, die im alten Ribadelago teilweise direkt an die Felsen gebaut wurden. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 08.06. - 09.06.2004 Eigentlich wollten wir noch ein oder zwei Tage im Gebirge bleiben, aber in der Nacht gab es das erste Gewitter und für die nächsten Tage werden zahlreiche Gewitter mit ergiebigen Regenfällen angekündigt. Wir legen deshalb schon das erste Drittel unserer Heimreise zurück und fahren auf den Autobahnen über Benavente, Leon, Burgos, Bilbao, San Sebastian zu unserem Standard-Übernachtungsplatz an der Atlantikküste in Südfrankreich in Ondres-Plage, das wir 634 km nach dem Start am Campingplatz in Sanabria erreichen. Nach dem Sonnenuntergang im Meer gibt es zwar auch hier ein kurzes Gewitter, aber am nächsten Tag gibt es wieder blauen Himmel. Der Platz in Ondres-Plage war mal als offizieller Wohnmobilstellplatz beschildert und ausgestattet. Aber die Schilder mit dem Wohnmobilsymbol sind verschwunden und an der Entsorgungsstation stapeln sich Müllsäcke. Der Streifen am Rand ist aber immer noch gut für Wohnmobile geeiget, der Weg zum Strand ist kurz und man kann gut Essen gehen. Hier gibt es die Fotos zu diesem Teil des Berichtes. 10.06.2004 Da wir genügend Zeit haben, machen wir noch einen kleinen Umweg, um uns die nördliche Seite der Gironde anzuschauen. Über Bordeaux fahren wir über die Autobahn bis zur Abfahrt 37 und von hier an den Hafen von Mortagne, wo es mit Blick auf die Boote einen schönen gebührenpflichtigen Stellplatz mit Stromanschluß und V+E-Möglichkeit gibt. 11.06.2004 14 km nach der Abfahrt in Mortagne in Richtung Royan entdecken wir im kleinen Dorf Les Teres du Rit einen Parkplatz direkt am Wasser mit Blick auf die Schiffe in der Gironde. In Meschiers wiederum gibt es einen offiziellen Stellplatz am Hafen, von dem man wie schon in Mortagne nicht auf die Gironde schauen kann. Über die N 150 bei Royan fahren wir wieder auf die Autobahn und dann über Poitiers und Tours direkt nach Beaugency an der Loire, wo wir seit Jahren den Wohnmobilstellplatz direkt am Fluß für die letzte Übernachtung nutzen. 12.06.2004 Für die Rückfahrt wählen wir am frühen Samstagmorgen den kurzen Weg auf den ausgeschilderten Autobahnen um Paris sowie dann die Strecke über Liege, Aachen und Mönchengladbach und erreichen nach nur 856 km Vlotho ohne Stau.
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