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Reisebericht: Mit dem Wohnmobil in Marokko 21.12. 2013 bis 18.02.2014 - Teil 6 von 9

Camping Hakkou/Aoufouss - Erfoud - Rissani - Erg Chebbi (Hassilabiad/Merzouga/ Kasbah Mohayut) 25.01. bis 31.01.2014

Durch eine Palmenallee geht es nach Erfoud in das typische Verkehrsgewusel einer marokkanischen Kleinstadt zur Marktzeit. Dann erleben wir "Sahara pur" - Sanddünen und Fata Morgana, Sandsturm inclusive!

Die Gesamtübersicht mit den Links zu den einzelnen Teilen dieses Reiseberichts gibt es HIER!

25. bis 31.01. Camping Hakkou/Aoufouss - Erfoud - Rissani - Erg Chebbi (Hassilabiad/Merzouga/ Kasbah Mohayut) 118 km

Vom Camping Hakkou fahren wir nicht direkt zurück zur N 13 sondern folgen der Parallelstraße auf der westlichen Seite des Ziz-Tales. Nach einigen Kilometern überqueren wir den Ziz über diese Furt ...

und fahren durch den dichten Palmenwald bis wir wieder die N 13 erreichen.

Im Zentrum von Erfoud biegen wir ostwärts ab um uns den Samstags-Markt einige Kilometer vor der Stadt anzuschauen.

Vor allem werden hier gebrauchte Artikel wie diese Fahrräder angeboten.

Als wird abfahren wollen beginnt man auf dem Parkplatz neben unserem Campingbus gerade mit dem Entladen eines der landestypischen Stroh-Transporter.

Wir fahren noch einige Kilometer stadtauswärts, wo wir den ersten Sanddünen nahekommen.

Bei der Fahrt zurück ins Stadtzentrum müssen wir natürlich wieder am Markt vorbei und in den damit verbundenen Verkehr.

Richtig dicht wird das Verkehrsgewusel in der Innenstadt, wo die Straße direkt am Souk entlangführt. Langsame Schrittgeschwindigkeit, mehr ist hier nicht drin!

Auf einem Parkstreifen vor der Gendarmerie Royale haben wir um 12:15 Uhr eine Verabredung. Wir sind etwas früher dort und können die Menschen ...

... und den Verkehr beobachten.

Pünktlich auf die Minute kommt unser Verabredungspartner Mohamed, hier im Bild vor dem Stadttor Rissani. Seit einiger Zeit sind wir mit ihm über Facebook in Kontakt. Er besucht ein Internat in Erfoud, seine Eltern wohnen in Hassi Labiad in der Nähe von Kasbah Mohayut, unserem nächsten Unterkunftsziel. Wir hatten vereinbart, uns 15 Minuten nach Schulschluss in Erfoud zu treffen, ihn mit nach Hassi Labiad zu nehmen und uns dort am Wochenende ausführlich zu unterhalten.

Der Berber-Kalender: Berber feiern das Neue Jahr 2964 am 14. Januar 2014

Auf Facebook hatte Mohamed vor einigen Wochen gepostet, dass die Berber (Imazighen) jetzt Neujahr 2964 (Yennayer) feiern. Bei unserem Treffen gab er mir aufgrund meiner Frage zu dieser Zeitrechnung einen von ihm verfassten ausführlichen englischsprachigen Text mit Erklärungen zum Ursprung des Kalenders und zur Kultur der Berber, den ich hier kurz zusammenfasse:

Die "Zählung" des Berber-Kalenders geht zurück auf eine Schlacht am Nil im Jahr 950 vor Christus, folglich ist das Jahr 2014 unserer Zeitrechnung für die Berber das Jahr 2964. Damals wurde König Chachnaq als Anführer der Sieger Pharao von Ägypten. Dies gilt als politischer und kultureller Beginn einer Gemeinschaft bzw. eines Staates der Berber in Nordafrika.

Nach dem Zerfalls eines eigenen Berberreiches und dem Eindringen der Araber in ihren Lebensraum entwickelten sich unterschiedliche Dialekte der Berbersprache. Deshalb und aufgrund der geringen Kommunikation zwischen den Berbern in Tunesien, Algerien und Marokko haben die Monate unterschiedliche Namen in den verschiedenen Regionen. In dem Bemühen, die Traditionen der Imazighen wiederzubeleben, versucht man für den Kalender und die Monatsnamen einen Standard bei allen Berbern in Nordafrika zu schaffen.

Besonders zum Neujahrfest gehört Couscous als typisches Berbergericht. Inzwischen ist es zwar bei allen Marokkanern üblich am Freitag Couscous zu essen. Couscous stammt aber ursprünglich nicht aus der Küche der Araber sondern aus der Küche der Berber, die lange vor den Arabern den Norden Afrikas besiedelten.

Südlich von Rissani führt die asphaltierte N 13 geradewegs zum Dünengebiet des Erg Chebbi.

Bis ins Ortszentrum von Hassi Labiad führt eine Teerstraße und dann hat man die Qual der Wahl, ein Hotel mit Campingplatz liegt neben dem anderen.

Wir fahren vom Ortszentrum etwa 1.000 m Piste nach Süden zur Kasbah Mohayut (hier Position Google Maps), die wir seit unserer ersten Marokkoreise 2003/2004 kennen und schätzen. Es gibt 2 Stellplatzflächen für Wohnmobile, eine neben dem Hotelkomplex ...

... und eine zweite direkt an den Dünen, allerdings durch hohe Mauern vor möglichen Sandstürmen geschützt.

Die gibt es zwar nur selten aber wenn, dann ist es schon gut hinter Mauern statt im Freien zu stehen. Am Erg Chebbi erleben wir zum ersten Mal ein "Sandstürmchen", etwa 5 Minuten dauert es nur. Da wurde uns im Januar 2007 in Mauretanien mehr geboten, siehe Fotos hier :-)

Zur Kasbah Mohayut gehört ein schön gestaltetes Restaurant mit leckeren landestypischen Gerichten. Hier verbringen wir den ersten gemeinsamen Abend dieser Reise mit Veronika und Wolfgang, nachdem die beiden "Verfolger" uns mit Vronis Pappmobil hier wie vereinbart erreicht haben.

Langweilig wird uns hier nicht. Wie bereits oben erwähnt verbringen wir einige Stunden mit Mohamed, der sich sofort mit Bella angefreundet hat - und sie mit ihm.

Am nächsten Tag bekommen wir Besuch von Lahcen Amraoui aus Erfoud, der uns für den nächsten Tag zu einem Erg-Chebbi-Ausflug einlädt.

In der Kasbah Mohayut gibt es einen Innenhof mit Springbrunnen und Sitzecken, die man dank WIFI-Signal für den kostenlosen Internetzugang nutzen kann ...

... sowie weitere Innenhöfe mit Sitzecken ...

... und Swimming-Pool, immer den Wegweisern nach!

Weitere Informationen über Kasbah Mohayut sowie viele Fotos gibt es hier auf unserer Sonderseite Kasbah Mohayut.

Kurz vor dem Sonnenuntergang sind die Farben am intensivsten. Man kann sie von der Dachterrasse der Kasbah Mohayut oder von den Dünen direkt hinter dem Campingplatz bestaunen ...

... oder eine Dromedartour mitten hinein ins Dünengebiet machen.

Ein besonderes Erlebnis ist die Beobachtung der Farben und Schatten bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang von einer der hohen Dünen.

Auch der Blick aufs Nachbarhaus bekommt erst kurz vor Sonnenuntergang seinen besonderen farblichen Reiz.

Die Zeit der visuellen Reize ist aber mit dem Sonnenuntergang noch nicht vorbei: Etwas warten und der Abendhimmel im Westen zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Wenn man etwas später nochmal nach draußen geht kann man den Sternenhimmel über Kasbah Mohayut bewundern.

Aufgrund unserer mehr als zehnjährigen Freundschaft lädt Moha uns zu einem kleinen Privatausflug ein und gleich nach dem Start erleben wir in Hassi Labiad etwas, was wir kaum glauben können. Seit einigen hundert Metern folgen wir zwei deutschen Wohnmobilen. Im Zentrum des kleinen Ortes stehen drei kleine Kinder am Straßenrand. Plötzlich hält das vor uns fahrende Wohnmobil an, die Kinder kommen ans Wohnmobil und erhalten offenbar Süßigkeiten, einfach so! Macht Ihr das in Deutschland und anderen Ländern auch, wenn Kinder am Straßenrand stehen? Ist denn schon Karneval - Kamelle, Kamelle?

Mohas Versuch vorbeizufahren scheitert, inzwischen kommen zwei weitere Kinder angelaufen.

Kommentar von Moha und uns:

1. So lernen die Kinder, dass sie von Touristen etwas ohne Gegenleistung bekommen. Das (ver)führt sie dazu, andere Touristen anzubetteln, was diesen evtl. garnicht gefällt. Diese werden dadurch von weiteren Reisen nach Marokko abgeschreckt, berichten darüber im Bekanntenkreis oder im Internet was weitere Wohnmobilisten und andere Touristen von Reisen nach Marokko abschreckt und damit Tourismus und Wirtschaft schädigt!

2. Durch Betteln um Geschenke oder das Anbieten von irgendwelchen Artikeln werden Kinder vom Schulbesuch abgehalten.

3. Der von den Eltern nicht kontrollierbare Genuss von Süßigkeiten führt zu Schäden an den Zähnen. Arme Eltern können sich aber das Geld für Zahnarztbehandlungen nicht leisten. Auch das Schenken von Kugelschreibern (stylos) ist keine vernünftige Alternative, weil Kinder diese evtl. am nächsten Kiosk gegen Süßigkeiten tauschen.

FAZIT: Das Gegenteil von gut gemacht ist oft gut gemeint! Hier ist allein dem Gefühl des Gebenden gedient, etwas Gutes getan zu haben beim Blick in die erfreuten Kinderaugen. Wer wirklich besonders den Kindern armer Eltern helfen will sollte in die kleinen Dorfschulen - vor allem in Gegenden ohne Massentourismus - gehen und dort Stifte oder Schreibhefte bei den Lehrern abgeben. Die wissen, wer wirklich bedürftig ist!

Nach diesem äußerst unerfreulichen Erlebnis wenden wir uns wieder der Schönheit der Wüste zu! Wenn man wüsste, dass es keine weiteren Hindernisse gibt könnte man solche Pisten durch die platte Steinwüste auch mit jedem Wohnmobil befahren.

Beim Blick nach Süden sieht man die karge Wüstenvegetation und die Dünen in der Ferne, ...

... beim Blick nach Osten einen See mit Bäumen am Ufer? Nein, die Gewächse sind echt aber der See ist ein See ohne Wasser, eine Luftspiegelung, eine FATA MORGANA.

Auch im Vordergrund dieses Fotos sieht man zwei kleine "falsche Seeen", aber echt ist der Schnee auf den Bergen im Hintergrund - auf den Gipfeln des Atlas-Gebirges über 200 km entfernt im Norden.

Einen weiteren Wüstenausflug machen wir mit Lahcen Amraoui von Arrahla Expedition Tours. Dabei wird uns das unterirdische Bewässerungssystem der Foggaras erklärt ...

... und wir sehen eine Touristenkarawane, die von einem Dünenbesuch zurückkehrt.

Östlich des Erg Chebbi sieht man im Osten eine Felsenregion, die die Grenze zu Algerien bildet.

Hier verläuft ein Flusstal. das nur nach starken Regenfällen Wasser führt. Wie man sieht, ist hier schon lange kein Wasser mehr geflossen. Aber die hohen Sträucher finden im Untergrund noch genügend Feuchtigkeit.

Lahcen als Wüstenkenner weiss genau, auf welchen Wegen man mitten hinein in die Dünenwelt fahren kann. Mehr davon hier auf unserer Sonderseite "Arrahla Expedition 4x4".

Wir haben mit Lahcen gerade die asphaltierte N 13 südlich von Merzouga erreicht, als wir auf einem nur wenige Meter hohen "Dünchen" neben der Straße einen hilfebedürftigen Touristen mit seinem Geländewagen entdecken. Nach wenigen Minuten wurde er aus seiner Not befreit. Der beste Geländewagen nutzt nichts, wenn es am "Blick" für die Festigkeit des Sandes und dem fahrerischen Können mangelt.

Zum Schluss der Rundfahrt machen wir noch einen kurzen Halt beim "Depot Nomade" in Hassi Labiad. Hier gibt es alles, was es für Touristen in vielen Teilen Marokkos gibt, ...

... allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Niemand wird von Verkäufern bedrängt, etwas zu kaufen. Sie bleiben zurückhaltend im Hintergrund und werden nur aktiv, wenn sie gefragt werden. Mehr zum Angebot hier auf dieser separaten Fotoseite.

Über den weiteren Reiseverlauf berichten wir hier im nächsten Teil unseres Reiseberichtes.


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