Reisebericht: Mit dem Wohnmobil in Marokko 21.12. 2013 bis 18.02.2014 - Teil 3 von 9Camping Amis de Cala Iris - Alhoceima - Nador - Ras el Ma - Berkane - Zegzel-Schlucht - Oujda - Jerada - Guefait/ Gafait - 10.01. bis 13.01.2014Welch ein Kontrast: Zunächst folgen wir der Mittelmeerküste nach Osten, fahren dann durch die grünen Wiesen und Felder der Landwirtschaftsregion bei Berkane und landen nach einer Fahrt durch die grüne Zegzel-Schlucht in den Beni-Snassen-Bergen in der Region südlich des Gebirge, die auf den ersten Blick schon sehr wüstenartig aussieht. Die Gesamtübersicht mit den Links zu den einzelnen Teilen dieses Reiseberichts gibt es HIER! 10.01. bis 12.01.2014 Camping Amis de Cala Iris - Alhoceima - Nador - Ras el Ma 270 kmWegen der schönen Lage hier zum Abschied noch einige Bilder vom Campingplatz Amis de Cala Iris, den wir auf dieser Seite ausführlich beschreiben. Auch große Wohnmobile und solche mit Anhänger haben die ca. 1.000 m Piste geschafft, die vom Hafen zum Campingplatz führt. Solch einen Platz - nicht nur wegen dem Blick sondern auch wegen der guten Ausstattung - werden wir in der nächsten Zeit nicht mehr finden. An einem grauen Tag verlassen wir Cala Iris und fahren zunächst zum Marjane im Zentrum von Alhoceima. Der beabsichtigte Weineinkauf scheitert allerdings. Hier hat man wie von Marjane kurz vor unserer Abreise angekündigt bereits alle alkoholhaltigen Getränke aus dem Sortiment genommen. Genauso erleben wir es in den Marjane-Supermärkten in Nador, Berkane und Oujda! Der Marjane liegt am Hang, der Supermarktparkplatz bietet einen schönen Blick über die Stadt. Wir fahren noch zum Hafen, in dessen Nähe sich das "Appart Hotel Quemado" ... ... an einer schönen Bucht mit Sandstrand breitmacht. Für die Übernachtung haben wir jedoch den Parkplatz am Plage Sfiha vorgesehen, der unterhalb dieses schönen Hauses liegt. Zunächst fällt der Blick auf dieses Dampfschiff direkt vor dem Strand. Allerdings ist es gar kein Dampfschiff sondern eine Felseninsel namens "Penon de Alhucima", die von den Spaniern besetzt gehalten wird und auf keinen Fall den Marokkanern übergeben werden soll. Vom Parkplatz sieht man leider nichts von Strand und Meer sondern nur die verlassenen Buden, die im Sommer wohl als Strandrestaurants dienen. Im Sommer ist hier sicher mächtig was los ... ... und die Soldaten auf dem Felsen können sich die Zeit mit der Beobachtung marokkanischen Strandlebens vertreiben. Uns gefällt dieser Platz ohne Meerblick nicht und so fahren wir weiter nach Osten. Die Straße führt jetzt fast immer direkt am Meer entlang wo es landeinwärts auf einigen Kilometern diese ungewöhnlichen "Faltenhügel" gibt. Aufgrund der Wetterlage verzichten wir auf einen Besuch von Nador ... ... und fahren direkt nach Ras el Ma, wo wir bereits 2009 im Dezember übernachtet haben. Hier erwartet uns wie damals ein riesiger leerer Parkplatz, bewacht von der Militärstation links im Bild. Im Gegensatz zur letzten Reise will man diesmal nicht unsere Pässe sehen und registrieren sondern heisst uns nur freundlich willkommen. Endlich kann Bella sich mal am menschenleeren Sandstrand richtig austoben, da freuen sich Menschen und Hund! Freilebende Hunde gibt es hier übrigens reichlich, allerdings bellen sie in der Nacht nicht so störend wie beim letzten Mal. Vielleicht werden bellende Hunde sofort vom Militär erschossen? Nein, wohl nicht! Als ich wegen der Genehmigung auf das Gelände des Stützpunktes gehe sehe ich dort mindestens 10 Welpen verschiedenster Aussehensvarianten, alle knuddelig zum sofort Mitnehmen! Aber da hätten die Soldaten wohl etwas dagegen. Deren wichtigste Ablenkung vom Nichtstun und aufs Meer starren ist es wohl, mit den Hunden zu spielen. Kurz bevor sie untergeht strahlt die Sonne noch das Schiffs-Denkmal mit uns unverständlicher arabischer Beschriftung, die Strandpromenade ... ... und das jetzt im Winter geschlossene Strandrestaurant an. Am nächsten Tag bleibt es bewölkt und es fallen sogar einige Regentropfen vom Himmel. So verbringen wir hier einen Ruhetag und prüfen die Wetterprognosen für die nächsten Tage - sehr mühsam, da der Internetzugang von Maroc Telecom hier völlig überlastet und kaum brauchbar ist. Der Fernsehempfang ist aber einwandfrei und so können wir nach den französischsprachigen Nachrichten und Sportmeldungen gegen 20:45 Uhr den ausführlichen Wetterbericht auf 2M Maroc über Eutelsat anschauen. Unsere Erkenntnis: Nach den beiden Wochen mit Kaiserwetter deutet sich für die folgende Woche eine Wetterumstellung an. Auch im Osten Marokkos südlich der küstennahen Gebirge sollen viele Wolken etwas Regen bringen und die Höchsttemperaturen auf über 1.000 m im einstelligen Bereich bleiben. So streichen wir Saidia und Oujda vom Reiseplan. Beide Städte haben wir bei unserer letzten Reise besucht, siehe hier den Bericht von 2009/2010. Sie haben uns gut gefallen und deshalb wollten wir nochmal ca. 3 Tage hier verbringen. Aber angesichts der Wetterprognose verzichten wir darauf ... ... und verabschieden uns am Sonntagmorgen von Ras el Ma mit diesem Blick auf die Cafés und Restaurants am Hafen hinter dem großen Strandparkplatz. 12.01. bis 13.01.2014 Ras el Ma - Berkane - Zegzel-Schlucht - Oujda - Jerada - Guefait/ Gafait 228 kmDer Sonntag macht seinem Namen alle Ehre und lockt uns zunächst mit wolkenlosem Himmel in die Landwirtschaftregion bei Berkane am Oued Maloiya/Moulouya mit grünen Wiesen und Feldern, gelbblühendem Ginster ... ... und diesen wie Heide blühenden niedrigen Sträuchern, die keine Heide sind. Südlich von Berkane locken uns die über 1.500 m hohen Beni-Snassen-Berge zu einer Rundfahrt. Von Berkane fahren wir zunächst auf der N 2 nach Westen, folgen dann der Beschilderung nach Taforalt und biegen ab in die Zegzelschlucht, durch die wir nach Berkane talabwärts zurückkehren. Die Straße durch die enge Schlucht ist schmal und in mittelprächtigem Zustand aber für diese kurze Strecke stört der Straßenzustand nicht. Im Tal am kleinen Fluss bestimmt üppiges Grün das Bild, man könnte meinen wir wären in tropischen Gefilden. An den Hängen sieht es schon etwas karger aus, hier dominieren Opuntien das Bild. Wir verlassen das grüne Tal und fahren über Berkane auf die N 2 nach Oujda und von dort rasch südwärts auf der N 17. Auch diese Strecke kennen wir schon von unserer Reise 2009/2010 als wir ganz weit nach Südosten bis Figuig vorgedrungen sind, hier der Bericht über das schöne Oujda und die Weiterreise in die sehenswerte Oasenstadt Figuig. Aber wir wollen auf unseren Reisen ja jedesmal Neues entdecken und deshalb biegen wir diesmal südlich von Oujda rechts ab in Richtung Jerada. Zunächst mal wundern wir uns über den dichten Wald, der uns hier südlich der Beni-Snassen-Berge noch bis Jerada begleitet. Dann wundern wir uns über die sehr saubere und ordentliche Durchgangsstraße der Bergbaustadt Jerada und die Platanen an denen noch viele herbstlich gefärbte Blätter hängen. Das Wundern geht weiter beim Anblick mehrerer sehr schöner Parks und Plätze die wir nicht fotografiert haben ... ... und endet beim Anblick mehrerer Häuser mit "europäischen Dächern". So sehen marokkanische Häuser üblicherweise nicht aus! Genau wie von Edtih Kohlbach beschrieben verlassen wir Jerada durch Kohlehalden ... ... und finden uns ganz plötzlich im platten und trockenen Marokko wieder. Hier im sehr dünn besiedelten Osten Marokkos gibt es nur eine recht schmale Straße von Jerada nach Gafait aber mangels Verkehr muss man nur ganz selten auf den Schotterrand ausweichen. So grau wie es hier aussieht soll es aber in dieser Region nicht bleiben. Im Gegensatz zu weiter südlich gelegenen Regionen Marokos gibt es hier auf beiden Seiten der Straße große Felder und das erste Grün des auflaufenden Getreides ist schon zu erkennen. Aber wehe, wenn der Regen ausbleibt! Nun fahren wir zielstrebig nach Guefait (ausgeschildert als Gafait) zu dem von Edith genannten rudimentären Campingplatz. Aber die Zufahrt ist durch ein Tor mit Eisenkette und Schloss versperrt und sieht so huckelig aus, dass es wohl viel Mühe bedürfte um das Wohnmobil schlafgerecht auszurichten. Die im Ostmarokko- und Campingführer genannte Alternative ist schlammig und unpassierbar. Aber zum Glück hatten wir etwa 2 Kilometer vor der "Fromagerie" am Beginn des Ortes eine Piste und eine ebene Fläche am Fluss erspäht. Dahin fahren wir jetzt zurück und stellen erfreut fest, dass es unterhalb der von uns gesehenen Schotterfläche noch eine zweite gibt, von der Straße aus nicht erkennbar. Hier der Link zu unserer Position in Google Maps. Prima! Die Piste führt weiter bis zum Flussbett, aber zunächst nutzen weder Menschen noch Tiere noch Fahrzeuge diesen Weg. Erst nach einer absolut ruhigen Nacht kommt frühmorgens ein LKW über die Piste gerumpelt um Schotter aus dem Flussbett zu holen. Nun wird sich beim Anblick des Fotos mit dem Campingbus in vegetationsloser Umgebung jeder fragen, von welch einem Fluss ich die ganze Zeit schreibe. Hier ist er! Und wir hören das Wasser sogar oben an unserem Standort plätschern - keine akustische Fata Morgana ... ... sondern deutlich sichtbare Realität! Der Oued Za ist es, der nicht wie andere nordafrikanische Flüsse irgendwo in der Wüste versickert sondern westlich von Taourirt in den Oued Moulouya mündet. Den wiederum hatten wir weiter oben vorgestellt, wo wir ihn bei den Feldern von Berkane am heutigen Morgen überquert hatten. Letztlich mündet der als richtiger Fluss zwischen Ras el Ma und Saidia ins Mittelmeer. Der Oued Za und Quellen in der Umgebung sind es, deren Wasser Guefait zu einer Stadt im Grünen macht mit Gärten und Feldern, die man hier nach der Anreise von Jerada so nicht erwarten würde. Dies ist der Blick auf Guefait von unserem Übernachtungsplatz. Vielleicht helfen ja die Positionsdaten, um mit Google Maps auf Tablet oder Smartphone den Platz mit dem frischen Wasser unterhalb rechtzeitig zu erreichen, denn ... ... wer zu spät kommt ....... :-) Eigentlich ist dies ein idealer Platz um von hier aus Guefait zu erforschen und danach eine weitere Nacht hier zu verbringen. Sogar ein zumindest zeitweise brauchbares Edge-Signal für den Internetzugang gibt es auf unserem "Wohnmobil-Stellplatz" in der Wildnis. Aber es ändert sich nichts an der Wetterprognose der nächsten Tage für diese Region: Etwas Regen, starke Bewölkung und Höchsttemperaturen von 8 Grad. Da wären unsere Gasvorräte schnell erschöpft um das Wohnmobil warm zu halten. Also setzen wir schon am nächsten Tag unsere Reise fort. Über den weiteren Reiseverlauf berichten wir hier im nächsten Teil unseres Reiseberichtes.
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