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Routen G 3 / D 2 (gemäß Reisehandbuch): Goulmima - Errachidia - Midelt - Azrou (Teil 1 von 1)

17. bis 20.02.2010

Fahrt von Goulmima über Errachidia durch das Ziz-Tal über den Mittleren Atlas nach Azrou -

Sonne, Regen und Schnee, Berberaffen und Störche

Nicht die längste aber zweifellos die abwechslungsreichste Etappe dieser Marokkoreise - wie schon 2003 und 2005 - ist die Strecke zwischen Errachidia und Azrou. Wenn dann noch das Wetter zwischen strahlend blauem Himmel, heftigem Regen und Schnee alles bietet, was die Küche hergibt, wird es natürlich besonders interessant - allerdings auch etwas gefährlich.

Von Goulmima fahren wir zunächst 60 Kilometer bei herrlichem Wetter ostwärts bis Errachidia, ...

... wo wir in der Av. Mohamed V bei der BMCI Geld holen.

Zu finden ist diese Straße im Quartier Administrative. Man folgt dem Wegweiser zum Quartier Administrative - aus Richtung Bouarfa/ Erfoud die erste Straße hinter der Ziz-Brücke rechts, aus Richtung Midelt/ Ouarzazate vor der Ziz-Brücke links - und hält auf dem Parkstreifen einige Meter vor dem Hauptquartier der "Sureté Nationale".

Direkt rechts neben der Bank befindet sich der Eingang zu einem unscheinbaren Supermarkt. Durch die vergitterten Fenster sieht man spärlich bestückte Regale. Gut besucht - Marokkaner nehmen den Hintereingang - ist der hintere Teil des Ladens. Hier gibt es ein reichhaltiges Angebot an Wein, Bier und Hochprozentigem, wie wir bei unserem Besuch im Januar festgestellt haben. Allerdings ist der Wein hier wesentlich teurer als beim Marjane. Der Laden öffnet wohl erst am späten Vormittag.

Geht man links an der BMCI vorbei, kommt man direkt zum überdachten Markt von Errachidia, im weiten Umkreis die beste Einkaufsmöglichkeit für alle denkbaren Lebensmittel.

Schade, dass es in Errachidia keinen städtischen Campingplatz gibt, denn in dieser schönen modernen Stadt würde wir gern mal einige Tage verbringen. Da wir heute aber die östlichen Ausläufer des Hohen Atlas und über den Pass "Col du Zad" den Mittleren Atlas überqueren wollen um Camping Amazigh in Azrou zu erreichen, beschränken wir uns auf einen Einkauf in der Markthalle und nehmen Kurs nach Norden.

Die südöstlichen Ausläufer des Hohen Atlas gehören noch nicht zu den Gebieten Marokkos, die von viel Niederschlag erreicht werden.

Grün sieht man deshalb nur im Ziz-Tal, sofern es breit genug ist, um hier Landwirtschaft zu betreiben.

In den engen Schluchten weiter nördlich ist das nicht möglich.

Bei Rich sehen wir dann wieder Schnee - wir nähern uns den verschneiten Gipfeln des östlichen Hohen Atlas.

Die umfahren wir über einen schneefreien ca. 1.900 m hohen Pass. Nördlich von Midelt nimmt die Bewölkung zu ...

... und beim Blick nach Norden ist nicht zu erkennen, ob auch die Gipfel des Mittleren Atlas verschneit sind. Das uns dort Niederschlag erwartet, ist allerdings nicht zu übersehen.

Auf unserer Route bleibt es aber zunächst sonnig und so sind wir doch überrascht, hier plötzlich am Ende eines Staus vor einem überfluteten Oued zu stehen. Im Westen muss wohl schon mehr Regen gefallen sein. Wenn sich aber schon die sonst manchmal recht waghalsigen marokkanischen PKW-Fahrer nicht dadurch trauen, muss es wohl gefährlicher sein als es von hier hinten scheint. Nach einiger Zeit erscheinen der Fahrer des Lieferwagens vor uns und ein Polizist und winken uns zu: Wir sollen fahren! Die Touris als Versuchskaninchen? Ihr habt sie wohl nicht alle! Aber der Hintergrund ist wohl, dass der Wagen vor uns und unser Jumper höher und schwerer sind als die PKW , ...

... denn der Lieferwagen fährt los an allen anderen vorbei und wir folgen ihm.

Wenn der es geschafft hat, sollte es uns auch gelingen. So ist es denn auch und unter dem Applaus der Zuschauer auf der anderen Seite erreichen wir das rettende Ufer. Allerdings folgt uns kein weiteres Fahrzeug und es begegnet uns zunächst auch keins. Etwa 10 km nördlich hat die Polizei die Straße gesperrt und leitet die Fahrzeuge um nach Westen.

Kurz nachdem wir diese Gefahrenstelle überwunden haben geht es aufwärts in den Mittleren Atlas und der Regen in Schnee über, wie die frisch eingeschneiten Bäume zeigen. Die Straße ist aber frei und wenn der LKW den vor uns liegenden Pass geschafft hat, sollte auch uns das gelingen.

So ist es auch und nur wenig später weicht der Schnee wieder dem Regen ...

... und nicht zugeschneite sondern überflutete Straßen sind das einzige Hindernis. Gerade denke und sage ich: "Hier haben Radfahrer und Fußgänger aber schlechte Karten. Aber die gibt es in dieser unbewohnten Gegend jetzt wohl nicht." ...

... werde ich vom Gegenteil überzeugt. In der Nähe stehen einige Häuser in dieser trostlosen Ebene und die zwei wollen oder müssen da durch. Dann geht es zügig abwärts durch den Wald auf der Nordseite des Mittleren Atlas nach Azrou ...

... und da sind sie: Die Berberaffen, die an dieser Strecke auf Essbares warten, das von Reisenden aus dem Auto geworfen wird.

Der Regen lädt zwar nicht zum aussteigen und fotografieren ein, aber diese Chance darf man sich nicht entgehen lassen. Etwa 8 Kilometer nach diesem Fotostopp erreichen wir unser Tagesziel und vertrautere Tiere:

Camping/ Auberge Amazigh und Störche an der Straße von Azrou nach Ifrane, wo wir Anfang Januar einige Tage im Schnee verbracht haben. Den gibt es diesmal erst nach unserer zweiten Übernachtung auf dem Platz - aber bei 3 Grad über Null bleibt er nicht liegen. Nach unserer Ankunft bei Regen werden wir nach der ersten Nacht für einige Stunden mit Sonne und blauem Himmel bedacht und können so dieses schöne Foto von Auberge und Störchen machen.

Auch unsere "Bekannten" vom ersten Besuch kommen wieder, um sich sowohl Streicheleinheiten als auch Fressbares zu holen.

Der Blick aus dem Fenster zeigt: Hier wächst und grünt es ohne aufwendiges Bewässerungssystem - da fühlen sich auch Reiher und aus der Heimat bekannte Vögel wie Kohlmeisen und Bachstelzen wohl.

Wir hoffen, dass wir diesen schönen Campingplatz unter Kirschenbäumen auch mal zur Zeit der Kirschenblüte und zur Erntezeit erleben.

Den Bericht vom Wintercamping auf dem Platz von Hassan Aba gibt es auf dieser Seite

und Hassan hat auch eine eigene Homepage, siehe: www.campingamazigh.com

Hier nochmal der erste Absatz dieser Seite:

Nicht die längste aber zweifellos die abwechslungsreichste Etappe dieser Marokkoreise - wie schon 2003 und 2005 - ist die Strecke zwischen Errachidia und Azrou. Wenn dann noch das Wetter zwischen strahlend blauem Himmel, heftigem Regen und Schnee alles bietet, was die Küche hergibt, wird es natürlich besonders interessant - allerdings auch etwas gefährlich.

Habe ich zuviel versprochen?

Für uns beginnt nun die letzte Etappe in Marokko. Mehr darüber werden wir wohl erst nach der Rückkehr aus Europa hochladen können.

Erst dann gilt: Hier geht es direkt zur nächsten Fotoseite.

Falls Sie über eine Suchmaschine oder einen externen Link direkt auf diese Seite gekommen sind: Hier gibt es den vollständigen Reisebericht "Überwintern in Marokko 2009/2010".

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