Routen H 4 / I 1(gemäß Reisehandbuch): Rissani - Mecissi - Alnif - Tazzarine - Nekob - Tansikht - Agdz ( Teil 1 von 2 ) 23. bis 27.01.2010 Von Rissani zum Camping Azurite in MecissiNördlich von Rissani die Palmengärten im Ziz-Tal, südlich die Sanddünen des Erg Chebbi - westlich eine ganz andere Landschaft mit wenig Vegetation und verschiedenfarbigen Bergzügen beidseits der Straße. Ganz vereinzelt stehen mal Bäume in der Landschaft ... ... und noch seltener sieht man einzelne Gebäude. Überraschend: Auf den Kilometersteinen der N 12 ab Rissani wird schon die Entfernung bis Sidi Ifni am Atlantik angegeben: Noch 826 km trennen uns von den Wellen des Atlantik 22 km nachdem wir nördlich von Rissani abgebogen sind. Also - GO WEST! Andererseits erwarten uns dort Campingplätze mit vielen Wohnmobilen und Touristenrummel. Also "Eile mit Weile" ... ... und erstmal ab auf den Campingplatz der Auberge Azurite in Mecissi im ersten Ort westlich von Rissani. Hier sehen wir plötzlich wieder grüne Felder. Moulay M´barek Boussif hat hier eine kleine Auberge mit Gästezimmern und einer ebenen Schotterfläche für Camper mit Bäumen und Sträuchern hinter dem Haus errichtet. Auf diesem kleinen ruhigen Platz gefällt es uns so gut, dass wir statt der geplanten ein bis zwei Nächte gleich vier Nächte hier bleiben. Und es würden noch mehr, wenn ich nicht wegen diverser Verpflichtungen zum Monatsende in Ouarzazate seien müsste. Es gibt einen kleinen Sanitärblock am Platz und auf Bestellung wird der Holzofen für die warme Dusche im Haus neben den Gästezimmern angefeuert. Morgens zum Frühstück lassen wir uns mit leckeren warmen Crepes im Wohnmobil versorgen und auf Wunsch gibt es abends eine warme Mahlzeit von der Chefin des Hauses. Wenn man den Chef der Anlage, der etwas deutsch und fließend Englisch spricht, darum bittet, ... ... kann man seiner Frau bei der Zubereitung von Couscous oder anderen landestypischen Spezialitäten zuschauen (aber nicht Frau und Töchter fotografieren, das möchten DIE FRAUEN nicht) ... ... und das fertig angerichtete Ergebnis dann zum Verzehr mitnehmen ins Wohnmobil! In der Rezeption sieht man diese handgemalte "Karte" mit Ausflugsmöglichkeiten. Dafür braucht man allerdings ein geländegängiges Fahrzeug und einen ortskundigen Führer. Das alles kann der Herr des Hauses organisieren. Allerdings sollte man solche Wünsche rechtzeitig mit ihm telefonisch oder per E-Mail klären, da er manchmal wegen der Mitarbeit bei Film- und Fernsehproduktionen nicht zuhause ist. Also anrufen 00212 - 61 22 11 062 (Tischtelefon im Haus) oder 00212- 54 53 82 320 und 00212 - 66 18 72 164 (Mobiltelefon) bzw. e-mailen an CHEZMolay@gmail.com. Weitere Infos und ein Kontaktformular findet man auf der eigenen Website www.auberge-azurite.com. Wenn Gäste im Nomadenzelt schlafen möchten, lässt Moulay - auf dem Foto links - es neben dem Haupteingang aufbauen. Wenn er selbst wegen seiner Arbeit für Film- und Fernsehprodruktionen nicht zu Hause ist, werden Besucher von seinem Neffen (Mitte), seinem ältesten Sohn oder seiner ältesten Tochter empfangen. Die Tochter hat einen Schulabschluss und spricht französisch, Neffe und Sohn auch etwas Englisch. Ganz besonders auffallend ist der Pyramidenberg Boudetz - La Pyramide naturelle - vor dem das kleine Dorf Mecissi einige Hundert vom Camping Azurite entfernt liegt. Wir hatten uns nur auf einen kurzen Aufenthalt in Mecissi eingestellt und wollten in Alnif einkaufen. Nun versuchen wir unsere Glück in den kleinen Garagenläden dieses Dorfes - und bekommen fast alles, was wir brauchen: Kartoffeln, Gemüse, Obst, Wurst, Magarine, Marmelade, Cola. Voll auf Empfang ist man hier mit SIM-Karten von Maroc Telecom und Meditel. Fotografiert habe ich den Hügel aber nicht wegen der Mobilfunkmasten sondern der im Vergleich mit der Pyramide und den dahinterliegenden Bergen ganz anderen Farbe des Gesteins. Eindrucksvoll sind die Farbwechsel auch wieder bei unterschiedlichem Sonnenstand, hier in der Mittagszeit ... ... und hier aus einer ähnlichen Position kurz vor Sonnenuntergang. Vereinzelt kämpfen sich auch blühende Pflanzen durch das Gestein. Hier sieht man aber nur noch die Reste von abgestorbenen Palmen und die Umrisse von ehemals bewässerten Beeten. Bis 2006 ist 15 Jahre lang praktisch kein Regen gefallen. Alle Wasserreservoirs waren ausgetrocknet und Trinkwasser musste mit Tankwagen aus Rissani und Alnif herbeigeschafft werden. Die landwirtschaftliche Nutzung der Böden war daher nicht mehr möglich. Die verbliebenen Dorfbewohner konnten nur überleben, weil praktisch von jeder Familie Angehörige außerhalb arbeiten in anderen Teilen Marokkos sowie in Spanien, Frankreich, Italien usw. Vor 4 Jahren wurden von der Gemeinde tiefere Brunnen gebohrt und ab und zu hat es wieder etwas Regen gegeben. So wurden wieder einige Flächen bewässert und dank des fruchbaren Bodens wachsen nun auf einigen Flächen wieder Getreide und Gemüse. Dass man als Wohnmobilist nicht gerade in diesem Teil Marokkos seine Wassertanks auffüllen sollte und beim Duschen -wenn überhaupt - den Wasserverbrauch sehr sparsam dosieren sollte versteht sich wohl von selbst. Am dritten und vierten Tag unseres Aufenthalts ziehen mal dunkle Wolken durch, Regentropfen fallen aber zum Bedauern der Dorfbewohner nicht daraus - die bestellten Felder warten dringend darauf. Auch im Osten von Mecissi gibt es markante Berge unterschiedlicher Formen und Farben, wie dieser Blick vom Campingplatz hinter dem Haus zeigt. 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