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Westsahara- Spezial

Mit dem Campingbus durch die Westsahara

Man braucht keinen Geländewagen, um die Westsahara zu durchqueren! Auch Wohnmobil, PKW, Reisebus, Motorrad oder Fahrrad (wie uns einige europäische Radler auf dem Weg nach Senegal zeigen) sind dafür geeignet. Die Straße zwischen Südmarokko und der mauretanischen Grenze ist zweispurig und fast auf ganzer Länge in gutem Zustand. Trotzdem ist das Fahren eine besondere Herausforderung, dazu gleich mehr.

Zunächst zur Klärung: Was ist die Westsahara?

Politisch ist damit das Gebiet der ehemaligen Spanisch-Sahara gemeint. Es hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 900 km zwischen der ehemaligen Grenze zwischen Marokko und Spanisch-Sahara bei Tah und der Grenze zu Mauretanien nördlich von Nouadhibou. Durch den "grünen Marsch" wurde es 1975 von Marokko besetzt, was völkerrechtlich nicht anerkannt wurde. 1991 wurde zwischen Marokko und der Wiederstandsbewegung POLISARIO ein Waffenstillstand vereinbart, der seither von der UNO überwacht wird. Eine Volksabstimmung konnte aufgrund ständiger Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien bisher (Dezember 2005) nicht durchgeführt werden.

Geografisch definieren wir als Westsahara aufgrund der gleichartigen Landschaft das Gebiet zwischen Tan Tan und der Grenze zu Mauretanien - eine Strecke von ca. 1.100 Straßenkilometern.

Unsere Beschreibung: Man stelle sich eine Tischplatte von ca. 1100 km Länge vor, dann hat man damit eine Ahnung von der Landschaft des gesamten Gebietes in Küstennähe, wo die einzige Nord-Süd-Straße verläuft. Die ersten 300 km zwischen Tan Tan und Laayoune bieten gelegentlich noch etwas Abwechslung. An einigen Stellen hat hier jemand Kerben in die Tischplatte geritzt (= überwiegend trockene Flußtäler, die Oueds). Ganz vereinzelt wurde mal eine Prise Salz verstreut ( = kleine Sanddünen). Zwischen Laayoune und der Abzweigung nach Foum El Oued (Laayoune Plage) ist auf einer Länge von ca. 10 km der Salzstreuer umgekippt ( = die Strecke führt durch ein Gebiet mit relativ großen Dünen).

Wem die Strecke bisher schon zu langweilig war sollte mit dem Reisemobil nur weiterfahren, wenn er unbedingt nach Mauretanien will! Die beiden verbleibenden Städte der Westsahara außer Laayoune und Smara im Hinterland sind nach ca. 180 km Boujdour und nach 530 km Dakhla. Beide sind keine Reise wert und an den Strand kommt man fast nirgends zwischen Laayoune und Dakhla (Steilküste). Ab Laayoune folgen also ca. 800 km saubere Tischplatte bis auf ein Gebiet von ca. 20 km, welches etwa 350 km südlich von Laayoune beginnt. Hier hat jemand alle Brotkrümel von der Tischplatte zusammengefegt ( = die Landschaft besteht aus vielen 10 bis 20 m hohen "Schutthügeln". Südlich von El Argoub (500 km südlich von Laayoune) liegen dann wieder Salzkörner auf der Tischplatte, die aber kaum als Häufchen ( = Dünen) zu bezeichnen sind.

Wer also beim Begriff "Westsahara" an riesige Sanddünen denkt, wird eine bittere Enttäuschung erleben. Das steht zwar in jedem Reiseführer aber wir haben festgestellt, dass Menschen nach Nordafrika fahren, ohne sich einen solchen anzusehen. Die werden allerdings auch diese Seite im Internet wohl nicht suchen und finden.

Wer aber 1000 km auf bequemer Straße durch die Einsamkeit fahren möchte und mal irgendwo im nirgendwo auf einer Piste am Straßenrand unter dem Sternenzelt übernachten möchte, ist hier genau richtig!

Autofahrt durch die Westsahara

Mangels landschaftlicher Abwechslung und mangels Verkehr muss man sich die Spannung schon selber erzeugen. Und das geht so:

Gelegentlich taucht über der Horizontlinie ein dunkler Punkt auf. Vor allem wenn man Richtung Süden gegen die Sonne fährt ist häufig nicht zu erkennen, ob es sich

- um ein Verkehrsschild in einigen Hundert Metern Entfernung

- oder einen LKW in einigen Kilometern Entfernung handelt.

Die erste Möglichkeit klärt sich nach etwa 10 Sekunden. Bei der zweiten Variante bleiben wieder zwei Möglichkeiten zur Auswahl:

- der LKW kommt entgegen oder

- der LKW fährt in gleiche Richtung wie wir.

Je nach Geschwindigkeit des LKWs dauert es nun wenige Minuten bis zur Begegnung oder etliche bis zum Überholen.

Ganz spannend wird es, wenn plötzlich im Rückspiegel ein Punkt am Horizont erscheint, obwohl man schon seit einiger Zeit keinen LKW mehr überholt hat. Nach zweimaliger Erfahrung weiß ich: Nun kommt ein Reisebus! Die fahren abgesehen von ganz wenigen PKW schneller als wir mit Tempo 100. Sie sausen kurz nach ihrer Entdeckung im Rückspiegel mit ca. 120 km/h an uns vorbei und man muss hoffen, von der Druckwelle nicht auf den Seitenstreifen bzw. in die Steinwüste gedrückt zu werden.

Soviel zur verbalen Einstimmung auf eine Westsahara-Reise. Da Fotos mehr als 1000 Worte sagen, haben wir auf der Rückfahrt von unserem "Wendepunkt" (siehe Reisebericht Marokko 2005/2006) vor der mauretanischen Grenze an einigen Entfernungsschildern Fotos gemacht, die die vorstehende Beschreibung sichtbar machen sollen.

(Fotos nach der Rückkehr ab ca. 10.Januar 2006 online)

Der Blick nach Süden - noch ca. 130 km bis Mauretanien, für uns leider der Wendepunkt (siehe Reisebericht Marokko 2005/2006)

657 km bis Laayoune

Südlich von El Argoub - der Sand rückt näher an die Straße

Richtung Norden - und dann immer geradeaus

490 km bis Laayoune

"Nur noch" 390 km bis Laayoune

1000 km bis Agadir, und für ca. 20 km landschaftliche Abwechslung durch "Schutthügel" (Brotkrümel)

Die Tischplatte ist wieder sauber - noch 300 km bis Laayoune

Noch 200 km bis Laayoune

Noch 100 km bis Laayoune - und 741 bis Agadir

Der umgefallene Salzstreuer 10 km südlich von Laayoune - Sanddünen bis an die Straße.

Zwischen El Marza (dem Hafen von Laayoune) und Laayoune herrscht ständig viel Verkehr, weshalb die Dünen hier abgebaggert werden, um die Straße 4spurig (etwas "großspurig"???) auszubauen. Ein Teil der Strecke ist schon asphaltiert.

Wir haben Laayoune verlassen und noch 215 km bis Tan Tan vor uns, die in der Regel auch so aussehen die Kilometer vorher. Fotos haben wir nicht mehr von Entfernungsschildern sondern nur noch von dem Chaos gemacht, was auf dieser Strecke über uns hereingebrochen ist.

Hier die ungeplante Flussdurchquerung als Ursache allen Übels. Hier die Sonderseite zu diesem Thema.


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