
Und tatsächlich, genau so finden wir ihn vor. Während sich wenige Hundert Meter entfernt am Rande der Altstadt von Noia die Autofahrer um die Parklücken streiten gibt es hier zwischen Altstadt und Promenade einer großen fast leeren und kostenlosen Parkplatz. Ein guter Übernachtungsplatz - wenn wir nicht gerade erst am Anfang unserer Tagesetappe ständen.
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Die Altstadt von Noia bietet viele Fotomotive aber Hauptattraktion ist die Kirche Santa Maria a Nova. Hier werden Grabplatten des 10. bis 16. Jahrhunderts ausgestellt.
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In Stein gemeißelte Zeichen geben unter anderem Auskunft über die Berufe der Verstorbenen.
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Die Kirche mit den uralten Grabplatten liegt inmitten des auch heute noch genutzten Friedhofs am Rand der Altstadt. So bekommt man hier bei einem Besuch Einblick in die galizische Friedhofskultur von Vergangenheit und Gegenwart.
Nun könnten wir unsere Fahrt am Südrand der Ria fortsetzen zu den wilden Stränden bei Xuño und Corrubedo und die alte Keltensiedlung des Castro de Baroña besichtigen. Da wir auch dort bereits mehrmals waren tun wir das aber nicht sondern verweisen für weitere Informationen mal wieder auf "den Schulz" und das Reisehandbuch Nordspanien am Ende dieser Seite.
Wir selbst haben ein anderes Ziel, denn nach den letzten Tagen auf freien Stellplätzen bedarf das Klo der Entleerung.
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Das Symbol "Ch" für Chemietoiletten-Entsorgung im Stellplatzatlas Europa verspricht am Wohnmobilstellplatz von Boiro die Lösung unseres Problems. Und so ist es auch: Ein richtiger Stellplatz mit Ver- und Entsorgung wurde hier angelegt. Allerdings hat er zwei Schönheitsfehler bzgl. Übernachtung:
Er liegt an einer viel befahrenen Straße und man muss zunächst zu einem Parkplatz ins Zentrum fahren, um dort ein Parkticket zu lösen (3 Euro, Hauptsaison 6 Euro).
Für eine Übernachtung scheint uns der Schulz-Platz Nr. 89 in der Serra de Barbanza geeigneter. Obwohl die Bewölkung zunimmt und Nieselregen droht fahren wir hoch hinaus ins Gebirge zwischen den beiden Rias.

Hier oben im Bereich der Aussichtspunkte leben die wilden Pferde von Barbanza. Da es zunehmend diesig wird übernachten wir nicht auf dem vom Schulz empfohlenen Platz sondern etwas unterhalb direkt am Mirador de Curotiño. Bei diesem Wetter werden wir hier bis zum Sonnenuntergang wohl keinen Ausflüglern den Parkplatz wegnehmen.
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So ist es! Aber wie vom Wetterbericht angekündigt klart es abends wieder auf und am nächsten Morgen stehen wir bei klarem Himmel über der Ria der Arousa.

Während der Dunkelheit bis zum Morgengrauen liegen uns zig Tausend Lichter zu Füßen, hier im Vordergrund die von A Pobra do Caramiñal, im Hintergrund die an der Südseite der Ria sowie von der Illa de Arousa.
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Bevor das Gegenlicht es unmöglich macht gelingt noch vor Sonnenaufgang dies Foto von A Pobra und der Illa de Arousa unter uns.
29.12.2011 Serra de Barbanza - Pontevedra - Tui - Caminha 159 km
Heute haben wir uns eine etwas größere Tour vorgenommen, die sich dank Benutzung der Autobahn leicht bewältigen lässt. Erstes Ziel ist die Provinzhauptstadt Pontevedra. Viele Parkmöglichkeiten gibt es nur wenige Hundert Meter von der Altstadt entfernt in der Nähe des Rio Lerez, der hier in die Ria von Pontevedra übergeht. Von der Autobahnausfahrt aus erreicht man die Parkplätze nach etwa 1 Kilometer, einfacher geht es nicht.

Im Reisehandbuch Nordspanien steht: " ... Altstadt, die auf die Zeit der mittelalterlichen Blüte Pontevedras als Hafen zurückgeht. Hier ist alles aufs Feinste herausgeputzt ... Steinhäuser, Torbögen, Arkadengänge, urige Kneipen und lauschige kleine Plätze ... bilden ein malerisches Ensemble." Diese und weitere wohlklingende Worte haben uns nach Pontevedra gelockt, aber der Blick über den Fluss auf die Altstadt wirkt erstmal ernüchternd, finden wir. Wir haben den Stadtplan und die Beschreibung aus dem Buch herausgetrennt und machen uns auf den Weg.
Das Gebäude am linken Rand des Bildes ist die riesige Markthalle - dahin kommen wir am Ende der Stadtbesichtigung zurück. Erstmal gehen wir daran vorbei und können im Nu die Lobpreisungen des Reiseführers bestätigen! Mit Leichtigkeit könnten wir eine Sonderseite zu Pontevedra mit Fotos und Informationen füllen. Wir beschränken uns aber auf eine kleine Auswahl und empfehlen dringend: Selbst gucken!
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Schöne Häuser, ...
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... jede Menge Plätze wie der kleine Praza Leña, ...
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... der große Praza España mit "Weihnachtsbaum" ...
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... und Skulpturen an verschiedenen Ecken der Altstadt sind einen Besuch wert.
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Für Freunde sakraler Kunst sind die Kirchen des Zentrums ein Muss, ...
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... wobei die vielen unterschiedlichen Krippendarstellungen besonders einen Besuch zur Weihnachtszeit empfehlen.
Aber nicht nur Augen und Seele wird in Pontevedra viel geboten: ...
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... Auch Hunger leiden muss hier niemand. So können wir dieser Spezialität des Hauses ...
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... und der Aufforderung "Nicht vorbei gehen ohne zu probieren" nicht widerstehen und sichern uns damit einen sehr leckeren süßen Mittagsimbiss.
Schon an der nächsten Pasteleria bleibt Gaby abrupt stehen! Aber nicht wegen der süßen Leckereien, ...

... sondern wegen unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel! Als "Fotomodell" für Stollen-Werbung wird sie hier eingesetzt. "Eine Deutsche mit viel/starkem Charakter aber viel Süße" steht auf dem Plakat - so unbeliebt wie man in Zeiten der Finanzkrise aufgrund mancher Medienberichte meinen könnte scheint sie hier nicht zu sein. Oder steckt hinter dem "pero" doch ein kleiner Stich? Den Verfasser des Plakates können wir leider nicht fragen ...

Fragen können wir mangels ausreichender Sprachkenntnisse auch den Anbieter dieser plattgequetschten Schweineköpfe in der Markthalle nicht, wie man sie zubereitet und isst.
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Fleischprodukte gibt es aber nicht nur räumlich am Rande der Markthalle sondern auch quantitativ "am Rande". Beherrscht wird das Erdgeschoss von den Früchten des Meeres - auf diesem Foto sieht man nur die Hälfte der Abteilung "Was das Meer uns bietet".
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Als teure Spezialität kaufen wir vier Jakobsmuscheln, bevor wir Pontevedra verlassen und die Reise südwärts fortsetzen.
Ruckzuck sind wir wieder auf der Autobahn und verlassen sie bei Tui, um dieser Grenzstadt zu Portugal am Rio Minho einen Besuch abzustatten.
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Einerseits lockt uns der Nordspanien-Führer mit der Beschreibung des alten Grenzortes mit der Kathedrale auf dem Hügel, andererseits der Stellplatzatlas mit den Informationen über den kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz incl. V+E. Den Gedanken an eine Übernachtung hier verwerfen wir aber sofort nach der Ankunft - mal wieder droht eine Straße mit verkehrsbedingter Ruhestörung.
So beschließen wir schon heute den Campingplatz im portugiesischen Caminha an der Mündung des Ria Minho aufzusuchen.
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Dazu überqueren wir den Rio Minho auf der alten schmalen Eisen-Brücke, deren "Obergeschoss" für den Eisenbahnverkehr genutzt wird. Laut Reisehandbuch wurde sie von Gustave Eiffel persönlich konstruiert - hätte er dabei nicht schon an die zunehmende Breite zukünftiger Verkehrsmittel denken können :).
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Habe ich ein Schild mit Größenbegrenzung übersehen? Bei entgegenkommenden PKW klappt es noch gerade so aneinander vorbeizukommen und gaaaanz vorsichtig sollte es auch bei Fahrzeugen in Kastenwagenbreite gelingen. Aber "normale" Wohnmobile und andere Fahrzeuge über 2 m Breite sollten (müssen?) die Autobahnbrücke nutzen.
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Auf der portugiesischen Seite des Rio Minho empfängt uns der Ort Valença do Minho. Wir fahren jedoch erstmal ohne Besichtigung des Festungsortes zum Campingplatz nach Caminha. Nach einer Woche Aufenthaltung setzen wir unsere Reise mit der Besichtigung von Valenca fort und berichten über unsere Weiterreise in Nordportugal hier im 4. Teil unseres Reiseberichtes.