Elche, Schneehasen, Auto-Teststrecken, die gewaltigsten Stromschnellen Schwedens, Facebook-Datacenter, Eisbrecher -viel Abwechslung in Lappland zwischen Arjeplog und LuleåTeil 3 von 12: Reisen mit dem Wohnmobil durch Schweden im Frühjahr und im Herbst 2023 Sechs sehr abwechslungsreiche Tage erleben wir zwischen Arjeplog und Luleå. Insgesamt fünf weitere Elche sehen wir während der Fahrt, an einem Abend sausen drei Schneehasen um unser Wohnmobil. Vom Berg Galtispuoda bei Arjeplog sehen wir auf den zugefrorenen Seen die Auto-Teststrecken, die wir bisher nur aus Fernsehberichten kennen. Dann folgen wir dem wilden Pite Älv flussabwärts und besuchen die Stromschnellen Trollforsen, Benbryteforsen, Storforsen und Fällforsen. Nach einem Abstecher zum riesigen Facebook-Datacenter in Luleå erreichen wir den Hafen der schwedischen Eisbrecher-Flotte. 24./25.05. Uddjaur - Galtispuoda - Arjeplog 184 kmElche 5 bis 7 und Auto-Teststrecken bei Arjeplog Wenige Kilometer nach dem Start am Mittwochmorgen sehen wir drei Elche am Straßenrand. Zwei überqueren relativ rasch die Fahrbahn.
Der dritte bleibt stehen und schaut uns an. Er hat wohl noch nie einen Blauen Löwen gesehen :-) Dann nimmt er langsam die Verfolgung seiner beiden Artgenossen auf.
Mein Versuch der Verfolgung endet wenige Meter nach der Abzweigung an einer Schranke. Wir stehen vor dem Winter-Testgelände von Hyundai.
Auto- und Reifenhersteller nutzen die Seen bei Arjeplog im Winter für die Tests ihrer Produkte. Dann herrscht hier Hochsaison, aber nicht wegen Wintersport. Wir fahren auf den Berg Galtispuoda. Von hier oben sehen wir die noch großenteils zugefrorenen Seen und die Teststrecken der Fahrzeuge auf dem Eis.
Auch die Straße auf den Galtispuoda ist als Teststrecke vom 1. November bis 15. April für den privaten Autoverkehr gesperrt. Hier lassen sich vor allem bergab gut die Bremsen testen, siehe Gefälle der Straße am unteren Bildrand :-)
Nach dem Einkauf beim ICA in Arjeplog fahren wir zum Rappatjärn badplats. Der feine Sand am Strand wird großenteils noch von Eis und Schnee bedeckt. Die Abendsonne lässt Bäume, Strand und Wasser in schönen Farben leuchten.
25./26.05. Arjeplog - Pite Älv 59 kmSchneehasen in der Nacht und ein fliegender Schneehasengeist Oberhalb vom Trollforsen stehen wir Donnerstag am Piteälven ( Fluss ) und warten vergeblich auf Elche.
Erst mit dem Sonnenuntergang kurz vor 23 Uhr beginnt das tierische Unterhaltungsprogramm, hier die Chronik.
Um 22:46 Uhr kommt ein fast komplett weißer Schneehase vorbei.
Wir wollen gerade recherchieren, ob die hier zum Sommer das Fell wechseln, da folgt ein ziemlich graues Exemplar.
Mit diesem Bild ist mir gegen 23:30 Uhr ein besonderes Kunstwerk gelungen - ein fliegender Schneehasengeist! :-) Das entsteht, wenn man durch das Fenster einen rennenden Schneehasen fotografiert und dabei die Kamera bewegt. :-)
Um 23:59 Uhr sitzt plötzlich eine Singdrossel neben dem Wohnmobil. Nach einem Moment fliegt sie in einen Baum und beginnt mit ihrem schönen Gesang.
Eine gute Gelegenheit, um mit diesem Schlaflied nach einem letzten Foto vom hellen Nachthimmel um 00:10 Uhr ins Bett zu gehen - eine halbe Stunde vorm Tiefststand der Sonne unter dem Horizont.
Wer bisher nicht wusste, weshalb wir unseren Campingbus "Blauer Löwe" nennen, sieht die Erklärung auf diesem Bild unten in der Mitte und darüber Bellas Kopf in der Sonne.
26. bis 28.05. Pite Älv / Trollforsen - Arvidsjaur - Benbryteforsen 173 kmEine Streckenwarnung, ein V+E-Hinweis und die Elche Nr. 8 und 9 Von unserem schönen Übernachtungsplatz westlich vom Trollforsen werden wir auf eine aufgeweichte Piste geleitet - wir "schwimmen" über ca. 10 Kilometer teilweise mehr als wir fahren. Solch eine Piste haben wir noch nie erlebt. Also diese Strecke südlich des Piteälv westlich vom Trollforsen zumindest in dieser Jahreszeit meiden! Vom südlichen Trollforsen-Stellplatz schauen wir auf den Fricamping auf der Nordseite. Da stehen in der Ferienzeit viele Dauercamper, jetzt aber nur zwei Campingbusse und ein toller Wohnwagen.
Auf der Straßen-/ Eisenbahnbrücke der Inlandsbanan überqueren wir den Piteälv und fahren zum Rastplatz an der E 45, um Wasser zu bunkern. Aber hier ist alles dicht und ein Schild "kein Trinkwasser" gilt wohl ganzjährig. Damit hatten wir nicht gerechnet, hier haben wir schon mehrmals Wasser getankt.
Also 44 Kilometer Umweg nach Süden zur OKQ8-Tankstelle in Arvidsjaur, da gibt´s eine Zapfsäule für Trinkwasser. Zwei Elche an der E 45 bei Moskosel sind auf dem Weg dorthin die Entschädigung für das Ungemach zuvor.
Dann fahren wir wieder nordwärts zu unserem Tagesziel Benbryteforsen.
Fricamping Benbryteforsen - ein Paradies für Freicamper, auch mit Wohnwagengespannen Über knapp 1.000 Meter erstrecken sich unterhalb der Stromschnellen Benbryteforsen am Ufer des Pite Älv freie Flächen. Diese werden von den Schweden im Sommer als freie Dauercamping-Plätze genutzt.
Wir bleiben hier von Freitag bis Sonntag und genießen den Blick auf den großen rauschenden Fluss.
Wohnwagen und Vorzelte werden aufgebaut, Räucheröfen und was man so für nützlich hält. Die ersten haben schon die besten Plätze für sich "beschlagnahmt".
Wie an unzähligen Grillplätzen in ganz Skandinavien gibt es im Wald dahinter "Toaletts". In die darf man auf keinen Fall Womo-Toiletten entsorgen! Sonstige "Infrastruktur" gibt es nicht, also keine Duschen, Strom, V+E.
28./29.05. Pite Älv / Benbryteforsen - Storforsen - Fällforsen 67 kmStorforsen - die gewaltigsten Stromschnellen Schwedens In der Nähe der norwegischen Grenze entsteht der Fluss Pite Älv. Nach ca. 400 Kilometern mündet er bei Piteå in die Ostsee. Seit einigen Tagen sind wir an seinem Südufer flussabwärts unterwegs. Sonntag besuchen wir die gewaltigsten Stromschnellen Schwedens. Auf einer Strecke von 600 Meter stürzt der wilde Fluss hier 50 Meter in die Tiefe.
Nach diesem dramatischen Naturschauspiel fahren wir zum beschaulichen Fällforsen und bleiben hier auf dem Picknickplatz unterhalb der Stromschnellen. Außer einer Familie kommt heute niemand zum Grillen an die drei Grillplätze. In der Hochsaison bitte kleine Plätze wie diesen nicht mit Wohnmobilen blockieren, aus Rücksichtnahme auf die Einheimischen und weil sonst bald ein Verbotsschild hier steht!
29./30.05. Pite Älv / Fällforsen - Luleå / Facebook-Datacenter - Eisbrecher-Hafen 92 kmIst das ein Kontrast zu den bisherigen Bildern? Nur ein eher unscheinbares Schild "Datacenter" weist den Weg in Luleå zum größten Datacenter des Meta-Konzerns in Europa, der "Mutter" von Facebook, WhatsApp und Instagram. https://www.datacenter-insider.de/facebook-datacenter-in-nord-schweden-verdoppelt-sich-a-715014/ https://www.golem.de/news/rechenzentrum-facebook-kuehlt-seine-daten-in-schweden-1306-99792.html
Schon während ich aussteige, kommen zwei Sicherheitsleute aus dem Glaskasten. Ich frage, ob ich fotografieren darf. Es kommt die Gegenfrage, ob ich Tourist bin. Ich erzähle etwas über unsere Wohnmobiltour durch Schweden. Dann darf ich aus einigem Abstand Fotos machen.
Hoffentlich verstößt der Zoom auf Zaun und Schranken nicht gegen die Sicherheitsrichtlinien!?
Den Rest des Montags und die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz etwas außerhalb von Luleås Zentrums am Hafen der schwedischen Eisbrecherflotte.
Die kleine Ale ist während der Eisbrecher-Saison auf dem Vänernsee unterwegs.
Die größere Atle und ihre Schwester-Schiffe halten die Strecken zu den Ostsee-Häfen im Winter eisfrei.
Durch den Zaun am Eisbrecherhafen sehen wir die Skyline von Luleås Zentrum, dem nächsten Ziel unserer Reise.
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