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Mit dem Wohnmobil unterwegs im Oldenburger Münsterland 21. bis 24.09.2011

Eine Woche wollen wir im nordwestlichen Niedersachsen verbringen und haben als erstes Übernachtungsziel den Dümmer-See geplant.

Aber der Stellplatz in Damme-Dümmerlohausen am Olga-Hafen gefällt uns nicht. Von See und Hafen ist vom Wohnmobil-Stellplatz aus nichts zu sehen, stattdessen steht man zwischen Bäumen.

Wir fahren weiter vom Südrand des Oldenburger Münsterlandes zum östlichsten Ort dieses Gebietes nach Goldenstedt-Arkeburg ins Goldenstedter Moor.

Hier am Naturschutz- und Informationszentrum "Haus im Moor" steht für Wohnmobile ein einfacher kostenloser Übernachtungsplatz zur Verfügung. Der gelbe WC-Container ist während unseres Aufenthalts geschlossen.

Hinter dem alten Moorhaus führen Bohlenwege ...

... durch das Gelände mit Informationstafeln über die Entstehung und Entwicklung der Moore sowie Torfabbau und -verwendung.

An bestimmten Tagen kann man Rundfahrten mit der Moorbahn machen und erhält dabei weitere Erläuterungen. Die Termine der nächsten Moorbahnfahrten und weitere Informationen findet man auf der Homepage des Naturschutz- und Informationszentrums Goldenstedt.

Am nächsten Morgen fahren wir zum Wohnmobil-Stellplatz in Oldenburg am Küstenkanal - und sind mal wieder enttäuscht:

Direkt hinter dem Gehölzstreifen rechts vom Wohnmobil liegt der vielbefahrene Westfalendamm. Spätestens mit einsetzendem Berufsverkehr am nächsten Morgen wäre es hier mit unserer Ruhe wohl vorbei. Außerdem stört der Wohnwagen den freien Blick auf Kanal und Schiffe und entgegen der Information in den Stellplatzführern ist der Platz nicht wirklich kostenlos:

Wer nicht "freiwillig" eine Nutzungsgebühr "spendet", muss 20 Euro zahlen!

Wir fahren weiter in ein Land, das wohl nur wenige kennen: Ins Saterland nach Strücklingen bzw. Strukelje, wie das zweisprachige Ortseingangsschild verrät. Ja, hier gibt es eine eigene Sprache, die mit Deutsch bzw. Plattdeutsch nichts zu tun hat. Hier wird von einem Teil der Einwohner Saterfriesisch gesprochen und diese alte friesische Sprache ist als offizielle Amtssprache anerkannt, was auch in den zweisprachigen Ortseingangsschildern sichtbar wird.

Das Sprachbeispiel "Die Wänt strookede dät Wucht uum ju Keeuwe un oapede hier ap do Sooken." und dessen Übersetzung in verschiedene germanische Sprachen und weitere Informationen darüber gibt es bei Wikipedia unter dem Stichwort Saterfriesisch. Hier findet man auch Näheres über das Saterland mit der kleinsten anerkannten Sprachminderheit Deutschlands.

Diese idyllische Gegend läd zum Bleiben ein so wie der Wohnmobil-Stellplatz direkt an der Sagter Ems mit Blick auf einen kleinen Yachthafen (auf dem Foto verdeckt durch die Bäume rechts am Fluss). Links vom Wohnmobil-Stellplatz hinter Bäumen und Sträuchern liegt der Strücklinger Hof - und hier werden neben einer abwechslungsreichen Speisekarte auch viele Veranstaltungen geboten, siehe www.kallage-online.de.

Abends kommen die Enten über den Deich und es sieht so aus, als ob sie die heruntergefallenen Eicheln fressen. Kann das sein? Ja, siehe hier!

Nach einer ruhigen Nacht verlassen wir Strücklingen nordwärts ...

... und schauen uns zunächst die Johanniterkapelle in Bolkelesch an.

Informationen dazu gibt es hier, falls der Link nicht mehr funktioniert bitte über Suchmaschine forschen.

Wir fahren weiter in Richtung Barßel und freuen uns am Anblick der schönen weißen Klappbrücken, hier am Elisabethfehnkanal.

Auf beiden Seiten der "Kanal-Allee" gibt es Straßen, eine Landstraße und eine schmale Ortsstraße, auf der man gemütlich mit Tempo 30 am Kanal entlangfahren kann.

So erreichen wir Elisabethfehn- Drei Brücken. Zwei der drei namengebenden Brücken sieht man auf diesem Foto.

Weiter geht es zum Wohnmobil-Stellplatz in Barßel, wo wir uns heute mit Claudia und Volker treffen wollen. Aber schon bei unserer Ankunft gegen 11:30 Uhr sind die schönsten Plätze belegt. Das hatten wir nach dem fast leeren Platz in Saterland-Strücklingen nicht erwartet. Dann wollen wir mal nach einer Alternative suchen was bei der Stellplatzdichte in dieser Region nicht schwer fallen sollte. Wir können ja auch die nächste Nacht wieder in Strücklingen verbringen und im Strücklinger Hof essen gehen.

Zunächst fahren wir aber von Barßel über Strücklingen in die südlichen Orte des Saterlandes. Dabei entdecken wir in Ramsloh diese alte gut erhaltene Windmühle, das Gebäude dient jetzt einem Landhandel.

Wenige Kilometer südlich von Ramsloh zeigt auch das Ortseingangschild von Scharrel (deutsch) mit dem saterfriesischen Namen Skäddel, dass dies eine sehr eigenständige Sprache ist.

Wenigstens beim Wort "Täärp" lässt sich eine Ähnlichkeit zum deutschen "Dorf" erahnen.

Der ehemalige Bahnhof von Scharrel beherbergt jetzt das "Seelterfräiske Kulturhuus". Hier befindet sich auch das Studio Skäddel des Lokalsenders Ems-Vechte-Welle, aus dem alle 14 Tage sonntags ein saterfriesisches Programm gesendet wird.

Wer die Landschaft bei einer Bahnfahrt kennenlernen möchte, kann dafür in die Museumseisenbahn Ammerland-Saterland einsteigen.

Etwa 100 m vom "Bahnhof" entfernt liegt diese restaurierte Mühle, direkt dahinter das Heimatmuseum.

Und all das kann man bequem zu Fuß erreichen - vom Wohnmobilstellplatz Scharrel. Wir zählen 29 großzügige Parzellen und davon sind nach Ankunft von Claudia und Volker immer noch 27 leer und bleiben es auch in der Nacht - nach dem Andrang in Barßel kaum zu glauben.

Wann welcher der 4 Platzwarte kommt wird täglich an der Tafel am Servicegebäude angekündigt. Hier kann man nicht nur ver- und entsorgen sondern auch duschen - die (realtiv günstigen) Preise für alle Dienstleistungen findet man im Aushangkasten.

Direkt hinter dem Servicegebäude liegt der Maiglöckchensee, den man in 15 bis 20 Minuten zu Fuß umrunden kann. Die dabei verbrauchten Kalorien (und noch viele mehr) führen wir uns beim Abendessen im griechischen Restaurant "Meteora" wieder zu, das ca. 4 Minuten Fußweg vom Stellplatz entfernt im Zentrum von Scharrel/Skäddel liegt.

Weiter geht es

im 2. Teil unseres Reiseberichtes an den Dollart zu zwei Stellplätzen in Emden und ins Südliche Ostfriesland ans Emssperrwerk Gandersum und Weener an der Ems.


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